Xanten Der Besuchermagnet

Xanten · Die Wirtschaftskrise macht sich auch im Tourismus bemerkbar. Xanten trotzt dem Trend: hier stiegen die Übernachtungszahlen. Touristiker rechnen nach der Eröffnung der neuen Museen mit weiteren Besucherströmen.

Die Nachricht von NRW Touristik waren ernüchternd. Die Gästezahlen im Land gingen 2009 zurück. Xanten liegt nicht in diesem Trend. Zwar wurden auch hier weniger Übernachtungen von ausländischen Besuchern erzählt. Insgesamt aber legten die Übernachtungszahlen in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres um 1,4 Prozent auf 80 467 zu. Gezählt werden dabei auch nur Betriebe mit mehr als neun Betten, sagt der Chef der Tourist Information, Peter Friese. Die 65 Xantener Ferienwohnungen zum Beispiel sind nicht dabei.

Auch in diesem Jahr rechnet Friese mit steigenden Besucherzahlen. Das neue Stiftsmuseum und der Nibelungen(h)ort würden für weiteren Aufwind sorgen. Und der Bekanntheitsgrad des neuen RömerMuseums sei längst nicht ausgeschöpft, stellten die Xantener in dieser Woche auf der Messe Vakantiebeurs in Utrecht fest, wo sie mit (teils) neuen mehrsprachigen Flyern warben – polnisch, französisch und spanisch (Friese: "Da tun wir uns noch etwas schwerer."), vor allem aber auf Deutsch, Niederländisch und Englisch. Neu ist auch die englische Fassung des historischen Stadtführers.

Stillstand bedeutet Rückschritt: Zu den von der TIX angebotenen Programmen für Gästegruppen sollen Themenangebote wie "Ganz viel Gans" (Essen und auf der Bislicher Insel bestaunen), eine Zeitreise, Bogenschießen und Geocaching kommen – eine Art von Schnitzeljagd per GPS-Hilfe, sagt TIX-Frau Sabine van der List. "Sagenhelden & Heilige" kommen angesichts der neuen Museen auch dazu.

Längere Öffnungszeiten

Werbung macht die TIX vor allem in Richtung Ruhrgebiet. In Rheinberg, Essen und Berlin lassen sich die Mitarbeiter auf Touristikmessen sehen. Verstärkt soll es auch in Einkaufszentren der Umgebung geben. Im Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum waren die Stadtwerber testweise bereits 2009 zu Gast. "Da fällt man auf, das bringt wirklich etwas", zieht Sabine van der List ein Fazit. Ein wenig mehr Geld brauchen die Touristiker dann aber doch in diesem Jahr. Der Nibelungen(h)ort wird täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein, der Eingang ist direkt nebenan auf der Kurfürstenstraße. Friese: "Da müssen wir vor allen Dingen auch am Wochenende mitziehen. Und das wohl mit einem Mitarbeiter mehr." Letztendlich bringt die TIX damit aber eben Geld in die Stadt. Auch die Kulturhauptstadt werde da noch einmal einen Schub geben, glaubt Friese. Allein schon durch die ununterbrochene Werbung in der gesamten Region.

Belgische Maßware

Einen Teil dazu beitragen werde die Info-Lounge (Info-Raum) zur ruhr.2010 neben den TIX-Räumen an der Kurfürstenstraße. Die wird im März eingeweiht und ist in ihrer Möbilierung bis zu den Stoffen und Maßen von Ruhr.Tourismus vorgeschrieben. Ein Designer-Stehhocker, zwei Monitore, Sofas: Die von einem Berliner Designer entworfenen Stücke müssen teils in Belgien bestellt werden. Die Kulturhaupstadt erwartet durch die Räume Werbung für ihre Programmpunkte. Friese: "Vor allem aber transportieren wir unsere Angebote durch unser wichtigstes Besucherland, das Ruhrgebiet." Auf Dauer: System und Lounge gibt's vertraglich für mindestens fünf Jahre.

(RP)
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