Xanten Der Döner-Checker

Xanten · Amir Raad fragte bei Facebook nach guten Dönerläden in Moers. Etliche Moerser schrieben ihm. Seitdem ist der 19-Jährige in einer besonderen Mission unterwegs: Wo wird der beste Döner von Moers hergestellt?

 Amir Raad im "Kebab-Haus" am Neumarkt in der Moerser Innenstadt. Der Döner habe ihm dort gut geschmeckt, berichtet er. Am Ende soll eine Top-5-Liste der besten Moerser Dönerläden stehen.

Amir Raad im "Kebab-Haus" am Neumarkt in der Moerser Innenstadt. Der Döner habe ihm dort gut geschmeckt, berichtet er. Am Ende soll eine Top-5-Liste der besten Moerser Dönerläden stehen.

Foto: Sebastian Peters

Die Geschichte beginnt mit einem ganz normalen Anfall von Heißhunger. Amir Raad (19) saß abends hungrig zu Hause. Und wenn er richtig hungrig sei, so der junge Moerser, dann brauche er Döner. "Ich liebe Döner, dieses saftige Fleisch, dieses knusprige Brot", schwärmt der 19-Jährige, der in Moers geboren wurde und familiäre Wurzeln im Libanon hat. Weil Amir Raad jedoch nicht irgendeinen Döner essen wollte, sondern einen richtig guten, fragte er in der Facebook-Gruppe "Du bist Moerser, wenn..." an. Dutzende Menschen schrieben ihm dort, gaben Empfehlungen, debattierten eifrig. Amir Raad merkte, dass er einen Nerv getroffen hatte. Das war die Initialzündung für seine Mission. Seitdem ist er der Döner-Checker.

Jeden Tag sucht er derzeit einen der im Internet empfohlenen Dönerläden auf und bewertet am Abend bei Facebook, wie ihm das Exemplar geschmeckt hat. "Ich hätte nie gedacht, dass ein einfacher Post über einen Döner mal so einen Hype auslösen würde." Am Ende soll eine Top-5-Liste der besten Dönerläden in Moers stehen.

Wenn Amir Raad über Döner spricht, dann klingt das wie eine Liebeserklärung: "Für mich ist das Wichtigste das Fleisch, am besten Kalbsfleisch. Frisch abgeschnitten muss es sein. Und dann das warme Brot dazu und das knackige Gemüse. Einfach lecker." Es gibt eine Geschichte hinter der Geschichte und die hat mit Amir Raads persönlicher Vita zu tun.

Bis zum vergangenen Jahr lebte er nämlich mit seiner Mutter zwischenzeitlich für zweieinhalb Jahre in Dänemark. Schön sei es dort eigentlich gewesen, sagt Amir Raad rückblickend. Das Land sei spannend, die Leute nett. Eines habe ihm jedoch dort gefehlt. "Die Dänen können einfach keinen Döner herstellen." Seine Sehnsucht nach Moers war entsprechend groß. "Ich habe mich so sehr auf die deutschen Imbisse gefreut - Pizza, Pommes, Döner." Im vergangenen Oktober kam er zurück.

Amir Raad hat die Realschule besucht, will in Kürze eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann starten. Wenn es so weiter geht, dann wird er vielleicht der bekannteste Immobilienkaufmann von Moers. Durch seine Posts bei Facebook wird er mittlerweile oft in der Stadt erkannt. "Wenn ich in der Fußgängerzone unterwegs bin, kommen einige schon an und fragen, welchen Döner ich gegessen habe und wie er geschmeckt hat." Ihm sei auch schon aufgefallen, dass einige Verkäufer ihn besonders freundlich behandeln.

Vor rund zwei Wochen hat Amir Raad seine Mission begonnen. Jeden Abend hat er seitdem Döner gegessen - noch hängt ihm die Brottasche nicht zum Halse raus.

Ein paar Döner-Läden will er definitiv noch abklappern. "Ich werde nicht alle der vielen Tipps verfolgen können. Manche Läden kenne ich schon", sagt Amir Raad.

Er wolle auch darauf achten, wie freundlich das Personal und wie es um die Hygiene im Laden bestellt ist. Der Preis bewege sich immer zwischen drei und vier Euro. Der beste Dönerladen sei bisher der "Dila-Grill" in Utfort. Auch das Kebab-Haus am Neumarkt direkt gegenüber vom Modehaus Braun gefalle ihm sehr gut.

Zum Schluss die wichtigste Frage, Herr Raad: "Mit alles?" Amir Raad zögert. Fleisch müsse rein, klar. Eissalat ebenfalls. Schafskäse, Tomaten, Joghurt-Sauce und Knoblauch-Sauce. Manchmal nehme er auch Peperoni dazu. Aber scharf dürfe der Döner nicht sein - "das ist für mich ein No-Go".

(RP)
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