Sonsbeck Der Eismann kommt

Sonsbeck · René Gerbecks betreibt gemeinsam mit seiner Frau seit 2016 "Egon's Eiscafé" an der Hochstraße in Sonsbeck. Nun ist der 25-Jährige erstmals auch mit einem Eismobil unterwegs. Wir haben ihn auf einer seiner Touren durch Hamb begleitet.

 Der Hamber Matthias Sanders gehörte am Donnerstagabend zu den ersten Kunden von René Gerbecks (o.), der seit wenigen Tagen mit dem knallgelben Mobil unterwegs ist (u.r.). Ein Renner ist derweil das Waldmeister-Eis (u.l.)

Der Hamber Matthias Sanders gehörte am Donnerstagabend zu den ersten Kunden von René Gerbecks (o.), der seit wenigen Tagen mit dem knallgelben Mobil unterwegs ist (u.r.). Ein Renner ist derweil das Waldmeister-Eis (u.l.)

Foto: Fischer (2), Plüm

Es ist ein sonniger und warmer Nachmittag in Hamb. Langsam fährt René Gerbecks die Holländische Straße hinauf, blickt kurz nach links und rechts, greift unter sein Lenkrad und drückt einen Knopf. Plötzlich schrillt mit viel Getöse eine Glocke und eine elektronische Melodie ertönt. Gerbecks will auf sich aufmerksam machen, schließlich hat er in seinem knallgelben Kastenwagen köstliche Fracht an Bord: Eis.

Sonsbeck: Der Eismann kommt
Foto: Armin Fischer

Es ist erst der fünfte Tag, an dem der 25-Jährige in Sonsbeck und Umgebung unterwegs ist. "Wir hatten viele Anfragen, ob wir nicht zu Veranstaltungen kommen können. Daher kam uns die spontane Idee, das zu riskieren und ein Eismobil anzuschaffen", erklärt Gerbecks, der gemeinsam mit seiner Frau Nermina seit 2016 "Egon's Eiscafé" an der Hochstraße betreibt. Und so machte er sich im Winter im Internet auf die Suche nach ausrangierten Eismobilen, wurde fündig und schlug zu. "Die Einrichtung war vorhanden, wir mussten uns nur um die Außengestaltung kümmern."

Sonsbeck: Der Eismann kommt
Foto: Plüm Markus

Schon wenige Sekunden, nachdem die Glocke des Eismobils ertönte, öffnet sich die erste Haustür an der Holländischen Straße. Gerbecks fährt rechts ran, klettert in den Laderaum und öffnet die Rollade. Der Hamber Matthias Sanders bestellt zwei Hörnchen mit je zwei Kugeln. "Die Chance wollte ich nicht verpassen. Ich find das klasse, dass das Eismobil jetzt regelmäßig kommt. Ich hoffe, dass sich das herumspricht", sagt Sanders.

Darauf hofft auch Gerbecks. "Ich werde immer wieder angesprochen, seit wann es das Eismobil gibt. Eigentlich freuen sich alle, dass wir nun auch herumfahren. Das gab es ja bislang nicht. Aber die Resonanz ist bislang absolut positiv." Das motiviert ihn. Denn sein Job ist - vor allem im Sommer - anstrengend: "Da sind 18-Stunden-Tage normal", sagt er. Jeden morgen um fünf Uhr holt der 25-Jährige frische Milch bei einem Bauern, stellt dann bis elf Uhr das Eis her - an Spitzentagen bis zu 130 Liter - und bereitet den Laden vor. Am Mittag wird der Eiswagen bestückt, bevor Gerbecks zu seinen Touren aufbricht.

Zehn Sorten sind an Bord, wenn das Eismobil durch die Gegend fährt: Klassiker wie Schokolade und Straciatella, aber auch gerade bei Kindern beliebte Sorten wie Waldmeister. "Alles täglich frisch hergestellt", versichert Gerbecks. Und anscheinend schmeckt es seinen Kunden: "Es ist total lecker. Ich liebe Egons Eis, dafür lasse ich jetzt auch meinen Kaffee kalt werden", sagt Karola Bolz, die am Hermesweg lebt. Hier nutzt auch Claudia Kramer direkt die Gelegenheit und bucht Gerbecks und sein Mobil für eine Veranstaltung im August. "Da habe ich noch etwas frei, das dürfte klappen", sagt der Eismann.

Gerbecks dürfte in diesem Sommer zu den beliebtesten Menschen in Sonsbeck zählen. Aber auch in den umliegenden Städten und Gemeinden wird es heißen: "Der Eismann kommt!" Einfach auf das knallgelbe Mobil mit der schrillen Glocke achten.

(p-m)
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