Sonsbeck Der Wald wird zum Erlebnisspielplatz

Sonsbeck · Gemeinsam mit Naturpädagogin Sylke Döringhoff entdecken naturbegeisterte Kinder die Schönheit des Waldes.

 Die "Waldmeister" rund um Naturpädagogin Sylke Döringhoff (3. von links) haben im Wald eine ganz besondere Entdeckung gemacht. Sie haben einen Holzunterschlupf von einer früheren Gruppe gefunden.

Die "Waldmeister" rund um Naturpädagogin Sylke Döringhoff (3. von links) haben im Wald eine ganz besondere Entdeckung gemacht. Sie haben einen Holzunterschlupf von einer früheren Gruppe gefunden.

Foto: Armin Fischer

Die Sonnenstrahlen bahnten sich gestern sanft den Weg durchs Blätterdach und tauchten die Wege in zarten Sonnenschein - keine Frage, ein Wald ist ein ganz besonderer Ort. Dieses grüne Paradies dem Nachwuchs näher zu bringen, das hat sich Naturpädagogin Sylke Döringhoff zur Aufgabe gemacht. Seit 2008 bietet sie Waldforscher-Kurse auch im Rahmen des Sonsbecker Ferienspaßes an. In diesem Jahr ebenfalls. Und so trafen sich gestern 15 angehende "Waldmeister", um in den folgenden drei Vormittagen den Tüschenwald zu entdecken.

Ausgestattet mit wetterfester Kleidung und bunten Proviant-Rucksäcken machten sich die kleinen Entdecker auf den Weg. Der führte sie zuerst vorbei an einem ganz besonderen Baum. "Das ist unser Waldmeister-Baum", erklärte Döringhoff. Den galt es, wie den Wald, zu begrüßen - und so wurde gemeinsam mit den Kindern ein Wald-Lied angestimmt.

Dass es im Wald nie langweilig wird, zeigte auch der weitere Weg. "Da ist eine Nacktschnecke", rief Robin aufgeregt. Schnell versammelten sich die kleinen "Waldmeister" um den Fünfjährigen. Genauso soll es sein.

"Das Programm entsteht durch die Kinder", sagt Döringhoff. Sie selbst hat ihre Liebe zur Natur zum Beruf gemacht. Angefangen habe alles durch ihre Tochter Solveig, die einen Waldkindergarten besuchte. Solveig ist mittlerweile zwölf und hilft ihrer Mutter bei der Durchführung des "Waldmeister"-Kurses. Bis Freitag sollen so Sinnesspiele, Wahrnehmungsspiele aber auch Koordinations- und Gleichgewichtsspiele im Vordergrund stehen. "Kinder sollen über die Sinne den Wald verstehen", sagt Döringhoff, die so auch die Wertschätzung für Tiere und Pflanzen steigern will.

Die ist bei den meisten "Waldmeistern" aber schon vorhanden. "Am liebsten gehe ich in den Wald wegen der Landschaft und der Luft", erklärte der achtjährige Thorsten, der mit seiner Schwester Lea (6) die "Waldmeister" besuchte.

Viele der Kinder sind übrigens "Wiederholungstäter" und wussten schon genau, worauf sie sich am meisten freuen. "Besonders Spaß macht es, wenn wir balancieren und eine Wackelbrücke und Hängematte bauen", sagte Richard (6). Das musste aber warten. Denn es galt zuerst, den Waldplatz - quasi die neue "Wohnung" - einzurichten. "Jetzt bauen wir uns was für unser Wohnzimmer: ein Waldsofa", sagte Döringhoff. Mit vielen Stöcken entstand so schnell ein gemütlicher und zentraler Treffpunkt. Perfekt, um sich mit dem passenden Frühstück für den Tag zu stärken.

Denn es gab schließlich einiges zu erleben. Mit Becherlupen ausgestattet ging es auf die Suche. Unter anderem wurden Mistkäfer und Spinnen unter die Lupe genommen. Ein paar Jungen fingen an, ein eigenes Tipi zu bauen. Fertig geworden ist das gestern zwar noch nicht, Ende der Woche dürfte es aber vielleicht bezugsfertig sein.

(RP)
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