Sonsbeck Die Brücke an der Reichswaldstraße wird abgerissen
Sonsbeck · Für 450.000 Euro sanieren, abreißen und für viel Geld (830.000 Euro) neu bauen oder dem Verwaltungsvorschlag folgen und für 360.000 Euro ein Durchlassbauwerk errichten: Obwohl die Alternativen in den Fachausschüssen schon hinreichend und ergiebig erörtert worden waren, kamen die Ratsvertreter in ihrer jüngsten Sitzung beim Thema Alleenradweg Boxteler Bahn/Brücke an der Reichswaldstraße doch wieder ins Diskutieren. Am Ende stimmte die Mehrheit fürs Durchlassbauwerk.
"Seit Jahren reden wir davon, die Brücke zu sanieren - plötzlich wird uns ein Durchlassbauwerk als Alternative präsentiert, und wir müssen innerhalb von zwei Monaten entscheiden", zeigte sich SPD-Sprecherin Christa Weidinger doch einigermaßen irritiert. Am 31. Januar sei man im Bauausschuss zum ersten Mal mit dem so genannten Durchlass konfrontiert worden.
Auch CDU-Ratsherr Heinz-Josef Hensen sprach sich fast flehentlich für den Erhalt der Brücke und damit für eine Sanierung aus: "Die darf doch nicht abgerissen werden. Wir können doch nicht einfach die Boxteler Bahn zuschütten, das geht doch nicht."
Jürgen Kühne (FDP) erneuerte seine Kritik an der Verwaltung: "Die Kosten zum Brückenbauwerk an der Reichswaldstraße, die uns in der letzten Bauausschusssitzung präsentiert wurden, zeigen mal wieder, dass die Verwaltung hin und wieder mit gezinkten Karten spielt." 2011 habe die Sanierung rund 200.000 Euro kosten sollen, 2017 plötzlich mehr als das Doppelte, ärgerte sich der Liberale über die extreme Steigerung. Mit niedrigen Kosten hätte sich die Verwaltung die Zustimmung zum Projekt Boxteler Bahn eingeholt. "Und jetzt gibt es kein Zurück: So geht man nicht mit dem Rat um, Herr Bürgermeister", so Kühne.
Hans-Günter Reiner (Grüne) sprach sich aus ökologischen Gründen für das Durchlassbauwerk aus: "Den Beton aus der Natur 'rausholen, einen schön begrünten Wall machen." Auch Horst Gehrke (BiS) votierte für ein Durchlassbauwerk. "Die CDU ist mit der überwiegenden Mehrheit für ein Durchlassbauwerk, auch wenn der ein oder andere aus der Fraktion anderer Meinung ist", so CDU-Fraktionschef Josef Elsemann.
