Sonsbeck Die Klimpansen - integratives Klettern

Sonsbeck · Sie haben "alles im Griff", wenn es um das Thema Inklusion geht. Seit Jahren sind die Sonsbecker "Klimpansen" eine integrative Gruppe von rund 25 Kletterern, alle unterschiedlich alt, mit Behinderung und ohne. Die Klettergruppe des SV Sonsbeck verabredet sich etwa alle zwei bis drei Wochen zum Klettern in Hallen oder an Outdoor-Kletterwänden. Auch Klettercamps gehören zum Angebot.

 Den Klimpansen ist keine Kletterwand zu steil. Die Gruppe hat auf dem Weg zur Inklusion gezeigt, was alles geht.

Den Klimpansen ist keine Kletterwand zu steil. Die Gruppe hat auf dem Weg zur Inklusion gezeigt, was alles geht.

Foto: Klimpansen

Mehrfach wurde die Kletter-Truppe für ihr Engagement ausgezeichnet. Auch beim vom Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) in Kooperation mit der DPSG (Pfadfinderschaft St. Georg) ausgeschriebenen Wettbewerb "...läuft bei uns!" waren die Sonsbecker erfolgreich. Der Wettbewerb ist deutschlandweit ausgeschrieben für außerschulische Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung bis 21 Jahre. Denn noch immer ist Inklusion im Freizeitsektor kaum ein Thema.

"Die Nominierung ist für uns Klimpansen eine große Wertschätzung unserer Arbeit", sagt Abteilungsleiter Willi Kisters. "Vor allen Dingen deswegen, weil sie von Experten aus unterschiedlichen Bereichen ausgesprochen wurde. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass die Klimpansen auf dem richtigen ,Inklusionsweg' sind und unsere Arbeit auch für andere ein Beispiel dafür sein kann, dass fast alles geht", so Kisters. Auch der Austausch mit anderen inklusiven Projekten im Rahmen des Seminars werde für die Klimpansen eine Bereicherung der eigenen Arbeit darstellen.

Mit dem Projekt ihrer inklusiven Kinder- und Jugendarbeit landeten die Sonsbecker in der Vorauswahl. Damit ist ihr Beitrag eines von sechs nominierten Praxisbeispielen. Daraus wird die Jury die drei Gewinner auswählen. Die Nominierung bedeutet, dass die Klimpansen am Praxisseminar in Würzburg teilnehmen können. Hier entscheidet sich im Februar, ob es für einen der begehrten Plätze auf dem Treppchen reicht. Die sind mit Preisgeldern von 3000 Euro, 2000 Euro sowie 1000 Euro dotiert. Spannung ist reichlich gesorgt. Denn die Verteilung der Siegprämien wird erst bei der offiziellen Preisverleihung am Dienstag, 28. März, im Rahmen des 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags in Düsseldorf bekannt gegeben.

Die Sonsbecker fiebern der Entscheidung entgegen. Das Preisgeld - ganz unabhängig davon, ob's der erste, zweite oder dritte Platz wird, würde beispielsweise bei der Finanzierung des nächsten Klettercamps helfen. Neben dem sportlichen Wettbewerbsgedanken steht der Erfahrungsaustausch mit anderen Gruppen im Vordergrund. Dabei werden Themen wie Finanzierung, Werbung oder auch Rechte und Pflichten angesprochen. So ist allein die Einladung zum Seminar in Würzburg schon ein Gewinn.

(rih)
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