Xanten Die Polizei soll weiter in Xanten Präsenz zeigen

Xanten · Hauptausschuss besorgt über Pläne des Kreises Wesel: Wache soll bald nachts und an Wochenenden nicht besetzt sein.

Die Polizei zieht sich immer weiter aus dem ländlichen Raum zurück. In vielen Kommunen gibt es schon keine Polizeiwache mehr. Nun könnte es auch Xanten treffen - zumindest nachts von 22 bis 6 Uhr und an den Wochenenden sowie Feiertagen. Die Mitglieder des Hauptausschusses reagierten entsetzt auf diese Überlegungen im Kreishaus. Einstimmig einigten sie sich auf eine Resolution. Bürgermeister Thomas Görtz soll nun Innenminister Ralf Jäger bewegen, von den Überlegungen, auf diese Art den Personalmangel bei der Polizei zu bewältigen, Abstand zu nehmen.

Telefonisch hatte Landrat Dr. Ansgar Müller Görtz mitgeteilt, dass es künftig zu dieser "organisatorischen Änderung im Bereich der Polizeiwache Xanten" kommen soll. Ziel dieser Maßnahme sei "die Verbesserung der polizeilichen Präsenz auf der Straße". Bürger in Not, die persönlich die Polizeiwache aufsuchen, um eine Anzeige zu erstatten oder um dort Schutz zu suchen, sollen von dort per Telefonleitung zur Polizeiwache in Kamp-Lintfort verbunden werden.

Zwar sieht der Plan vor, dass nach wie vor ein Streifenwagen in Xanten stationiert werden soll. Bei einem Einsatzgebiet von 187 Quadratkilometern Größe, in dem rund 45.000 Einwohner beheimatet (von Obermörmter bis Alpen und Sonsbeck inklusive der Ortschaften Labbeck und Hamb) sind, werde das Fahrzeug aber dauerhaft unterwegs sei.

Thomas Görtz: "Für die Bürger und Besucher unserer Stadt würde dieser Umstand bedeuten, dass es spätabends und nachts künftig vom Zufall abhängig ist, ob die Polizei vor Ort ist oder nicht. Spätestens wenn die Streifenwagenbesatzung zu einem neuen Einsatz gerufen wird, muss der Kontakt mit dem Bürger vor Ort unmittelbar beendet werden." Die Wache in Kamp-Lintfort ist 22 Kilometer entfernt.

Landrat Müller wusste schon lange, was auf die Bürger zukommt. Bereits 2013 hat die Kreisgruppe der Gewerkschaft der Polizei gewarnt, dass im Kreis bis 2020 etwa 35 Polizisten fehlen werden und es somit aus Personalmangel zu Schließungen von Polizeiwachen kommen kann.

(RP)
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