Xanten Die schönsten Seiten von sechs Dörfern

Xanten · Im Rahmen des Kreiswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" reiste die Bewertungskommission gestern durch die Xantener Ortschaften. Gleich sechs haben sich beworben - und versuchten, kräftig zu punkten.

 In Marienbaum besuchte die Kommission mit Bürgermeister Thomas Görtz die Wallfahrtskirche St. Maria Himmelfahrt.

In Marienbaum besuchte die Kommission mit Bürgermeister Thomas Görtz die Wallfahrtskirche St. Maria Himmelfahrt.

Foto: Arfi

Obermörmter, Vynen, Marienbaum, Wardt, Lüttingen und Birten - sie alle nehmen am Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teil und standen somit gestern auf der Reiseroute der Bewertungskommission. Jeweils eine Stunde hatten die engagierten Dorfbewohner Zeit, zu veranschaulichen, warum gerade ihr Dorf den Kreiswettbewerb gewinnen sollte.

Start der Besichtigungstour war die Kirche in Obermörmter. Von dort aus ging es in Form einer von Monika Horn, Vorstandsmitglied von "Obermörmter AKTIV!" begleiteten Bustour durch das Dorf. Einer der Leitsätze: "Hier soll jeder jeden kennen", sagt Horn. Dazu braucht es auch einen Begegnungsraum. Entsprechende Bemühungen sind im "Projekt Dorftreff" gebündelt. Die Fortschritte am ehemaligen Trafoturm "KuLiNaRiUm" sind bereits auf einem guten Weg. Am Vortag wurde das Wappen angebracht. Gemalt hat es Udo Sieberer, dessen Atelier die Kommission besuchen durfte. Während das Dorf auf eine "stattliche Anzahl Künstler" blickt, fehlen ein Lebensmittelgeschäft und Ärzte, so Monika Horn. "Taufrisch" hingegen ist das Ehrenamtscafé, das heute (15 bis 17 Uhr im Jugendheim) startet.

Norbert Frerix, erster Vorsitzender des Heimatvereins, begrüßte die Kommission im "Schifferdorf am Niederrhein" am restaurierten Schiffermast mit einem musikalischen Willkommensgruß des Shanty Chors Vynen. Von dort aus ging die Reise vorbei am ehemaligen Hof Verhalen, in dem, wie Frerix erklärte, im nächsten Jahr ein Hofcafé entstehen soll. Mit den "Floating Houses" (schwimmende Ferienwohnungen) stand eine neue Attraktion am Freizeitsee auf der Reiseroute. Im Pfarrheim, an dem ein Schießstand angebaut wird, bezeichnete Frerix Vynen als "Dorf im Wandel". Ein Genickschlag sei allerdings die Schließung der Schule. Das neue Baugebiet am Eschenweg hingegen zeige "zukunftsorientierte Infrastruktur". Zudem verwies er auf das "blühende Vereinsleben".

Als drittes Dorf präsentierte sich der Wallfahrtsort Marienbaum, wo nach einem Vortrag von Dietmar Kisters vom Heimat- und Bürgerverein unter anderem die Besichtigung der Kirche und des Alleenradweges anstand. Hier entsteht gerade das neue Baugebiet "Zur Bahn". Eine weitere zukunftsweisende Neuigkeit: Am Ortseingang wird bald ein Netto-Markt die Nahversorgung sichern. Auch für die Schule sehe es gut aus. "Wir glauben und hoffen, dass uns die Schule noch lange erhalten bleibt", so Kisters.

"Von der Landwirtschaft zum Freizeitdorf" - unter dieses Motto hatte Wardt seine Präsentation gestellt. Zur Einstimmung gab es eine kurze Lesung aus dem in Wardt spielenden Buch "Wir sind doch Schwestern" von Anne Gesthuysen. Orte, die mit dem Werk in Verbindung stehen, waren auch Teil der Führung, die per Bus unter der Führung von Tanko Scholten vom Heimatverein stattfand. Sie hatte auch das Nebeneinander von Dorf und den Dimensionen der Freizeitangebote zum Thema. Zum Abschluss gab es am Info-Häuschen des Heimatvereins selbstgemachten Apfelsaft von der Streuobstwiese.

Am Ortseingang Lüttingen war dann schließlich umsteigen angesagt. Mit dem Nibelungenexpress ging es durch das Dorf. Unter fachkundiger Führung von Ludger Rodermond vom Heimat- und Bürgerverein Lüttingen führte der Weg entlang des Schützenplatzes und der Auenlandschaft zum Dreiklang aus Schule, Kindergarten und Kirche in der Ortsmitte bis hin zur Anlage des SSV Rheintreu Lüttingen. Den gelungenen Abschluss bot ein Abstecher in die Lüttinger-Fischer-Hütte, bevor es über das Gebiet Dombogen nach Birten ging.

Dort wartete schon Hermann Janßen und präsentierte die Schule mit jahrgangsübergreifendem Unterricht sowie dem Dorfplatz, der umgestaltet werden soll. Von den 20 Grundstücken des Neubaugebiets "Wintjeskath" sind, das erfuhr die Gruppe gestern, bereits zehn verkauft, fünf weitere reserviert. Über das Gewerbegebiet und die Anlage von Viktoria Birten ging es zum Schützenplatz nach Unterbirten. Hier wurden zum Abschluss Mehrzweckraum, Schießstand und die Jugendeinrichtung besichtigt.

(RP)
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