Xanten Dorfwerkstatt soll über Gerätehaus beraten

Xanten · Da kamen Johannes Wienemann und Niklas Franke etwas ins Straucheln: Können die neun Anträge, die Tanko Scholten (CDU) aus dem Hut gezaubert und dem Bezirksausschuss als Tischvorlage mitgebracht hatte, überhaupt behandelt werden, wenn sie nicht auf der Tagesordnung stehen? Aus formalrechtlichen Gründen eigentlich nicht, so der Technische Dezernent Franke; Anträge müssen laut Gemeindeordnung spätestens 21 Tage vor einer Sitzung eingereicht sein. Ausschussvorsitzender Wienemann (SPD) sah ein anderes Problem: Die Fraktionen hätten sich ja gar nicht vorbereiten können, argumentierte er. Kleinlaut gab Scholten zu, dass es etwas ungünstig gewesen sei, so spät mit den Anträgen zu kommen - "da steckt keine Absicht dahinter". Allerdings könne eine Tagesordnung durchaus erweitert werden, wenn es dringlich sei, so Scholten.

Und die CDU-Anträge seien wirklich dringlich, betrafen zum Beispiel die "hässliche graue Fassade" des geplanten Feuerwehrhauses am Dorfeingang (die RP berichtete), die der CDU nicht gefällt. Überhaupt sei eine moderne Gestaltung des Feuerwehrhauses "eine Geschmacksfrage", ein 25 Meter langes Gebäude am Ortseingang ein Hingucker. Und der sollte doch so geplant werden, dass er dem dörflichen Charakter nach Castro genügt. Das passe aber doch zu den Gebäuden, die das FZX am Strandbad-Eingang schon gebaut habe, warf Klaus Martin (FDP) ein; "Stimmt", so Scholten, "aber muss Wardt jetzt ganz im FZX-Stil weiter zugebaut werden?" Niklas Franke verteidigte die Entwürfe: Architektur "sei nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Baukultur." Ein Frevel wäre es gewesen, so ein Gebäude im Dorfkern zu bauen, so Franke. Was mit dem alten Feuerwehrhaus passiert, konnte Franke nicht beantworten. Da die Planung des Feuerwehrhauses ohnehin Thema im Ausschuss war, konnte der CDU-Antrag schließlich mitbehandelt werden: Sieben Enthaltungen und vier Gegenstimmen standen den fünf Pro-Voten der CDU gegenüber, die beantragte, die Pläne zum Neubau des Feuerwehrhauses im Rahmen einer Dorfwerkstatt oder eines ähnlichen Gremiums zu überarbeiten, "um dem Ziel einer ortsbildstypischen äußeren Gestaltung näher zu kommen". Die Entscheidung trifft der Rat.

(jas)
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