Interview: Ausbildungsinitiative 2014 Eine Aktion Von Rheinischer Post Und Volksbank Niederrhein Ein Fachmann für Mechanik und Elektronik

Xanten · Rico Frerix absolviert im Xantener Unternehmen Verhuven Reisen eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker. Die Ausbildung ist über die Jahre immer komplexer geworden und bietet gerade dadurch gute Zukunftschancen.

 Rico Frerix (vorne) lernt in der Praxis vom erfahrenen Mechaniker Ralf Hochgreef. Immer wichtiger wird für seine Arbeit der Computer.

Rico Frerix (vorne) lernt in der Praxis vom erfahrenen Mechaniker Ralf Hochgreef. Immer wichtiger wird für seine Arbeit der Computer.

Foto: armin fischer

Fast seit er denken kann, sind Busse Rico Frerix' große Leidenschaft. "Mein Opa war Busfahrer. Wenn ich dann in der Schule mal früher Schluss hatte, durfte ich schon mal vorne mitfahren", schwärmt der 18-Jährige. Sein Großvater war Fahrer im Xantener Unternehmen Verhuven Reisen.

Heute arbeitet dort auch der Enkel, nicht als Busfahrer, sondern als Auszubildender zum Kraftfahrzeugmechatroniker mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeuge. Im Betrieb Verhuven sind das Busse - Linienbusse, Kleinbusse und Reisebusse.

In diesem Jahr ist Rico im dritten Ausbildungsjahr angekommen, insgesamt dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. "Früher, da hieß die Ausbildung einmal Autoschlosser, später dann Automechaniker, heute heißt sie Kraftfahrzeugmechatroniker", erzählt Ricos Chef und Firmenbesitzer Theo Verhuven. "In die Fahrzeuge ist immer mehr Technik gekommen. Dementsprechend hat sich auch die Ausbildung verändert." Der Stoff ist nicht nur umfangreicher, sondern auch komplexer geworden.

Für Rico stehen neben den üblichen Fächern in der Berufsschule, dem Berufskolleg für Technik in Moers, Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik an. Zur Schule geht Rico derzeit zweimal die Woche. "Das Schuljahr ist in zwei Hälften geteilt. In einem Halbjahr muss man zwei Mal die Woche zur Schule, im anderen dann nur ein Mal", sagt Rico, der auch das Berufskolleg in Wesel hätte besuchen können, sich aber für Moers entschied.

Der Ausbildungsplan ist für alle Auszubildenden in den ersten eineinhalb Jahren derselbe. "In diesem Zeitraum bekommen wir alle dieselbe Ausbildung, erst danach geht es weiter mit den Spezialisierungsbereichen, zum Beispiel Pkw, Motorrad, Nutzfahrzeuge oder Landwirtschaft", erklärt Rico.

Am liebsten arbeitet der 18-Jährige aber in der Praxis. Dort ist Ralf Hochgreef sein Lehrmeister. "Ricos Aufgaben reichen vom Reifenwechsel bis zum Getriebewechsel", sagt der erfahrene Mechaniker. Die Aufgaben der Auszubildenden werden mit den Lehrjahren immer komplexer. "Im dritten Lehrjahr sind zum Beispiel die Bremsen dran und es geht um Motoreninstandsetzung", sagt Hochgreef. "Ein wenig Vorwissen sollten die Auszubildenden aber schon vor der Ausbildung mitbringen", sagt er.

Rico hat zum Beispiel schon in der Schule, die er mit dem Hauptschulabschluss verlassen hat, ein dreiwöchiges Praktikum in einer Pkw-Werkstatt absolviert. Schon damals ging vieles nur mit dem Computer. "Der Computer ist für den Mechatroniker unverzichtbar", sagt er.

Kommt ein Bus in die Werkstatt, schließen er und Hochgreef den Wagen an den Computer an. Der zeigt an, wo bei dem Wagen das Problem liegt. Danach beginnt die Reparatur. "Die Software zu benutzen, lernen wir in der Praxis nach und nach", sagt Rico.

Bald wartet die theoretische und praktische Abschlussprüfung. Büffeln ist angesagt, so wie zuletzt bei der Zwischenprüfung. "Wichtig ist vor allem Mathe, zum Beispiel, um Schaltkreise zu berechnen", sagt Rico, dem sein Chef gute Zukunftschancen bescheinigt. "Unternehmen suchen nach spezialisierten Arbeitskräften", sagt Verhuven. "Wenn es geht, würde ich gerne in der Branche weiterarbeiten", entgegnet Rico. Möglicherweise sogar im Betrieb Verhuven.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort