Ein riskantes Manöver

Wenn ich die beiden Wörter "kreative Pause" höre, ahne ich nichts Gutes. In meiner Jugend bedeutete dies immer: Die Boyband, die gerade bei den Jungen und Mädchen so angesagt war, hört auf. Ob die Xantener Sommermusik nun Geschichte ist, möchte ich nicht behaupten. Wohl aber, dass das Konzept, das in Mönchengladbach so wunderbar funktioniert, nicht 1:1 auf die Domstadt übertragbar ist. Gladbach ist mit mehr als 250.000 Einwohnern eine Großstadt, Xanten dagegen nur eine mittlere, kreisangehörige Stadt. Und das, was die rund 22.000 Einwohner hier Wochenende für Wochenende geboten bekommen, kann sich sehen lassen. In keiner vergleichbar großen Stadt gibt es so ein großes wie vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot. Krankt die Sommermusik also, weil der Markt gesättigt ist? Vielleicht. Vielleicht aber auch, weil der Xantener etwas bekommen hat, was er gar nicht verlangt hat. Nun bleibt abzuwarten, ob er es auch wertschätzt und vermisst. Die Pause ist ein riskantes Manöver.

julia.loercks@rheinische-post.de

(RP)
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