Xanten Ein Spielmann wird 90

Xanten · 57 Jahre an der Flöte: Erich Peters ist ein Vereinsmensch und sorgt in Ginderich bei den Schützen unter anderem für die Musik.

 Erich Peters an der Flöte. Im Jahr 1969 hat er den Königsvogel selbst mal von der Stange geholt, sonst begleitet er die Festumzüge an seinem Instrument im Tambourcorps Ginderich und dem Spielmannszug Menzelenerheide.

Erich Peters an der Flöte. Im Jahr 1969 hat er den Königsvogel selbst mal von der Stange geholt, sonst begleitet er die Festumzüge an seinem Instrument im Tambourcorps Ginderich und dem Spielmannszug Menzelenerheide.

Foto: Armin Fischer

Auch außerhalb der Schützenfeste präsentiert sich die Gindericher St.-Antonius-Schützenbruderschaft als eine eingeschworene Gemeinschaft. So starteten am Montag mit Einbruch der Dunkelheit rund 60 Mitglieder der zweiten Kompanie am Hof von Martin Döring zu einem Fackelzug, um ihren Schützenbruder Erich Peters zum 90. Geburtstag zu gratulieren. "Erich Peters ist der Bruderschaft nicht nur seit 66 Jahren treu, er gehörte auch 30 Jahre dem Vorstand an und war Mitgründer der Gindericher Sportschützen-Abteilung und Schießmeister", erklärt Präsident Stefan Döring.

Musikalisch begleitet wurde der Fackelzug vom Tambourcorps Ginderich und dem Spielmannszug Menzelenerheide, in dem Peters beachtliche 57 Jahre für die Flötentöne zuständig war. "Er war immer ein Vereinsmensch. Ohne Erich ging hier gar nichts", erinnert sich sein langjähriger Schützenbruder Clemens Stelzer.

Fragt man Erich Peters, was sich in den 66 Jahren seiner Mitgliedschaft in der St.-Antonius-Bruderschaft geändert hat, kommt die Antwort wie aus dem Schützengewehr: "Nichts. Die Beteiligung im Dorf war schon immer sehr gut, damals wie heute. Und Aspiranten für die Königswürde waren auch immer genügend da."

Selbstverständlich hat der gelernte Geflügelzüchter selbst mal den Vogel von der Stange geschossen. Das war im Jahre 1969. Und zum Thron gehörten damals seine Nachbarn Klara und Josef Janssen. Auf deren Hof ließen die Schützenbrüder ihren Erich mit lodernden Fackeln in den Händen hochleben.

Zuvor erinnerte Stefan Döring in seiner Laudatio an die zahlreichen Verdienste des Jubilars, der bereits seit 1988 dem Ehrenvorstand der Gindericher Bruderschaft angehört. Unter anderem wurde Erich Peters 1969 mit dem silbernen Verdienstkreuz, 1982 mit dem hohen Bruderschaftsorden und schließlich 1992 mit dem St.-Sebastianus-Ehrenkreuz ausgezeichnet. 1997 gewann er im Alter von 70 Jahren das Kaiserschießen.

Nach einem gemeinsamen Ständchen vom Tambourcorps Ginderich und dem Spielmannszug Menzelenerheide luden die Schützenbrüder Peters zu einer kleinen Feierstunde ein, in der so manche Anekdote aufgefrischt wurde. "Der Erich war eben immer schon ein hilfsbereiter und vor allem lustiger Geselle. Beim Schützenfest ist er immer mitmarschiert und beim Karneval stand Erich sogar in der Bütt", versichert Johannes Hackstein.

(RP)
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