Sonsbeck Eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte

Sonsbeck · Die Gruppe "Gregorian Voices" spannte in der evangelischen Kirche einen Bogen von Chorälen bis zur Popmusik.

"Die Musik kommt aus unseren Herzen und unseren Seelen." Das sagen die acht "Gregorian Voices." Sie spannen einen musikalischen Bogen von der gregorianischen Choralmusik bis zum Pop. Unter diesem segeln sie mit spirituellen Liedern zum Herrn, wie am späten Sonntagnachmittag in der evangelischen Kirche in Sonsbeck.

Wenn 220 Passagiere in das musikalische Schiff steigen, schließen sie die Augen, um herunterzufahren und eine meditative Stille zu genießen. Denn sie werden von den Stimmen der achtköpfigen Mannschaft aus Bulgarien verzaubert, die a cappella singen und braune Mönchsgewänder tragen.

Zunächst hören sie gregorianische Gesänge. Diese stammen aus dem Mittelalter und sind ein Jahrtausend alt, zum Beispiel "Ave Maria Gratia Plena", "Salve Regina" oder das Kyrie aus der Messe "Orbis Factor". Dann werden von Chorleiter Ivan Uzunov und seinen sieben Mitsängern, die alle eine musikalische Ausbildung hinter sich haben, zwei orthodoxe Gesänge aus dem späten Mittelalter angestimmt. Die Passagiere versinken in dieser Musik. Sie genießen danach Lieder aus der Renaissance und dem Barock.

Nachdem das Schiff kurz zu einem Landgang angelegt hat, bekommen die Passagiere a cappella Popsongs zu hören, als es wieder in musikalische See sticht. Diese Lieder greifen spirituelle Themen auf, zum Beispiel das "Halleluja" von Leonard Cohen, "Knockin' on Heaven's Door" von Bob Dylan oder "Imagine" von John Lennon, "The Sound of Silence" von "Simon & Garfunkel" oder "Amazing Grace". Die Fahrt "Gregorianik Meets Pop" klingt mit dem Song "Sailing" aus. In diesem segelt Gavin Sutherland, dem später Rod Stewart folgt, durch die dunkle Nacht zum Herrn, um ihm für immer nahe sein zu können.

Doch die 220 Passagiere wollten am Sonntag nach diesem Abschluss meditativ weitersegeln, da sie von der punktgenauen Rhythmik, der Homogenität aber auch den Gesangsleistungen bei den Solopassagen begeistert waren. Stehend applaudierten sie, um mit den "Gregorian Voices" noch einmal in See zu stechen. Bei der dritten und letzten Zugabe huldigten die Sänger der Musik mit "Thank You For The Music" von Abba, während die Zuschauer mit klatschten. Diese verließen dann das musikalische Schiff, nicht ohne den Geist und die Stimmung mit nach Hause zu nehmen.

(got)
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