Xanten Einmal um die ganze Welt

Xanten · Der langjährige FBI-Ratsherr aus Xanten, Herbert Dissen, ist am liebsten in der Welt unterwegs. Nur Australien, Neuseeland und China fehlen noch. Die schönste Tour führte den 75-Jährigen nach Patagonien. Zuletzt war er in Afrika.

Xanten: Einmal um die ganze Welt
Foto: Dissen

Auf dem persönlichen Globus von Herbert Dissen gibt es kaum noch ein Fleckchen Terra incognita - unbekannte Erde. Amerika von Alaska im Norden bis Patagonien im Süden, Afrika, Asien, den Nahen Osten, natürlich auch Europa: Alles schon gesehen. Australien, Neuseeland und China gehören hingegen noch zu jenen Ländern, die bei dem langjährigen FBI-Ratsmitglied und früheren Fraktionsvorsitzenden im persönlichen Reisekalender stehen. Gerade erst von 7500 Kilometer quer durch fünf Länder im Süden Afrikas zurückgekehrt, plant er schon für den nächsten Trip vermutlich in diesem Sommer rund um den halben Erdball zum fünften Kontinent.

"Der klassische Pauschalurlaub liegt mir nicht", sagt der Weltenbummler. Ein paar Tage am Pool werden akzeptiert, doch dann würde es den Weltenbummler in den Fingern jucken, Land und Leute kennenzulernen und etwas zu sehen. Darum macht er sich lieber in einer unternehmungslustigen Reisegruppe auf die weiten Wege. "Wir lebten quasi aus dem Koffer und übernachteten jeden Abend in einer Lodge", berichtete er von der jüngsten Reise, die ihn nach Südafrika, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe führte. "Jetzt zu Hause fängt der Urlaub an."

 Was ganz anderes als Bauprojekte in Xanten oder Debatten im Rat: Dissen in Dubai und (mit Würgeschlange) in Indien.

Was ganz anderes als Bauprojekte in Xanten oder Debatten im Rat: Dissen in Dubai und (mit Würgeschlange) in Indien.

Foto: Dissen

Erholung pur sieht also anders aus. Dafür bringt der 75-jährige Dissen jede Menge Eindrücke, Fotos und Abenteuer mit zurück an den Niederrhein. "Da bleibt vieles in Erinnerung." Wie zum Beispiel aktuell der Hubschrauberflug über den Viktoria-Wasserfällen und das Delta des Sambesi-Flusses, wie die Tage auf dem brasilianischen Amazonas oder - für ihn mit das Beeindruckendste - die Reise fast bis an den Nordpol bis nach Spitzbergen. Manches ist nicht ungefährlich, etwa wenn Herbert Dissen von einem Cessna-Flug in Venezuela berichtet, als vor dem Aufsetzen auf dem Boden das Fahrgestell klemmte. "Da sind wir gerade noch mit Ach und Krach gelandet." Oder von der Exkursion in den südamerikanischen Regenwald mit zwei Indianern als Führer, die nicht mehr zum Ausgangspunkt zurückfanden. Oder vom Überfall in Brasilien, als die Reisegruppe, Messer im Rücken, ausgeraubt wurde. "Es gab schon einige brenzlige Situationen", räumt er ein. Doch abschrecken können sie ihn nicht.

Die schönsten Tour führte den Xantener als Trekker ins Himalayagebirge und per Schiff um, wie er sagt, "eines der schönsten Länder der Welt": Patagonien an der Spitze Südamerikas. Die Natur dort könne man nur bewundern. Kulinarisch ist Dissen ebenfalls Weltbürger, scheut sich nicht, auch Unbekanntes zu probieren. Das kann aber manchmal auch zu einer unliebsamen Überraschung führen. In Afrika kamen beim Abstecher in eine Township, eine von schwarzen, farbigen und indischen Menschen bewohnten Hüttensiedlung, geröstete Raupen auf den Tisch. "Es schmeckte nicht schlecht. Als wir aber hinterher erfuhren, was es war, konnte einem schon etwas anders werden", gesteht er ein.

 Herbert Dissen am Kap der guten Hoffnung in Südafrika und vor dem Bob-Marley-Museum auf Jamaika.

Herbert Dissen am Kap der guten Hoffnung in Südafrika und vor dem Bob-Marley-Museum auf Jamaika.

Foto: dissen

Nun geht Dissen an die Nachbereitung des Afrika-Trips. Rund 4000 Bilder aus den drei Wochen wollen gesichtet und sortiert werden. Denn wie immer wird er auch diesmal über seine Reise im Haus der Begegnung berichten. Der genaue Termin steht noch nicht fest, wird vermutlich aber in diesem Frühjahr sein.

(RP)
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