Xanten Endspurt an der Großbaustelle "Atrium"

Xanten · Zwischen dem Stiftsgymnasium und der früheren Post zieht der Alpener Architekt Peter Werle in Xanten einen großen Komplex mit 93 Wohnungen - ein 18-Millionen-Euro-Projekt. Zum Jahreswechsel könnten die ersten Mieter einziehen.

 Hoch über Xanten blickt Projektleiter Gerhard Ananias vom Dach des Neubaus an der Poststraße auf den Innenhof und den hinteren Flügel des "Atriums". Die Wohnungen sind zwischen 70 und 130 Quadratmeter groß, haben alle Balkon, Loggia, Terrasse oder Dachterrasse, einige auch einen Gartenanteil.

Hoch über Xanten blickt Projektleiter Gerhard Ananias vom Dach des Neubaus an der Poststraße auf den Innenhof und den hinteren Flügel des "Atriums". Die Wohnungen sind zwischen 70 und 130 Quadratmeter groß, haben alle Balkon, Loggia, Terrasse oder Dachterrasse, einige auch einen Gartenanteil.

Foto: O. ostermann

Wer über die Poststraße kommt, kann sie nicht übersehen: Dort steht Xantens größte Baustelle. Zwischen dem Stiftsgymnasium und der früheren Post zieht der Alpener Architekt Peter Werle einen großen Komplex mit 9000 Quadratmeter Fläche und 93 Wohnungen hoch.

Der Rohbau des 18-Millionen-Euro-Projekts ist seit dem Frühjahr beendet, die Fenster sind eingebaut, gerade wird die Fassade gedämmt. Jetzt sind die Handwerker mit dem Innenausbau - Sanitär, Heizung, Elektroarbeiten - beschäftigt. Die Bezugsmöglichkeit ist zwar laut den Kaufverträgen mit den neuen Eigentümern für Februar 2016 avisiert. Doch Projektleiter Gerhard Ananias will die ersten Wohnungen schon zum Jahreswechsel übergeben haben.

Man liegt also im Plan. Zum Spatenstich traf man sich vor gut zwei Jahren im Juni 2013, ein Jahr später begann die Rohbauphase, Richtfest war im April diesen Jahres. Die Archäologen haben nichts gefunden, bei den Bodensondierungen gingen allerdings einmal die Alarmglocken an, als die Experten auf etwas stießen, was durchaus auch ein Überbleibsel aus dem letzten Weltkrieg hätte sein können.

Doch dann stellte sich heraus, dass es sich nur um einen alten Metalleimer in über vier Meter Tiefe handelte. Wie er dorthin gekommen ist - man weiß es nicht. Die zeitliche Verzögerung war schnell wieder aufgeholt.

Früher stand an gleicher Stelle noch das Haus des Gastes, das der neuen Wohnanlage weichen musste. Nicht so die angrenzende Dr. Langen-Villa, in der nach dem Zweiten Weltkrieg die Bürgermeisterei ihren Sitz hatte. Das alte, repräsentative Gebäude, in dem derzeit noch Ananias sein Büro hat, bleibt stehen, damit später Wohnungsverwaltung und der Concierge einziehen können.

Die Wohnungen sind zwischen 70 und 130 Quadratmeter groß, haben alle Balkon, Loggia, Terrasse oder Dachterrasse, manche sogar einen Gartenanteil und sind zu 95 Prozent schon vermietet oder verkauft, sagt der Projektleiter. Oft an Menschen, die sich im Alter kleiner setzen wollen, die die innenstadtnahe Lage schätzen oder die aus der Region nach Xanten ziehen möchten. Alle Wohnungen sind barrierefrei, 42 Einheiten sogar rollstuhlgerecht. Die Tiefgarage bietet Platz für 79 Fahrzeuge.

Die Bezeichnung Atrium für den Komplex erinnert einerseits an die römische Vergangenheit Xantens, ist aber andererseits auch angelehnt an die Architektur. Denn das Gebäude rahmt einen Innenbereich ein mit viel Grün, Bäumen, Sitzbänken und Brunnen, kündigen die Zeichnungen an den Wänden des Projektleiterbüros an. Dort soll eine Oase der Ruhe entstehen, eine Begegnungsstätte mit Aufenthaltsqualität. "Wir sind noch in der Planung, was wir genau machen", erläutert Ananias. Eventuell werde auch ein kleiner Wasserlauf installiert. Zu den späteren Besonderheiten des Projekts gehört ein Concierge. Kein Hausmeister im klassischen Sinne, der hauptsächlich nach dem Rechten sieht, der kleinere handwerkliche Arbeiten verrichtet, sondern ein Dienstleister, der zum Beispiel auch Einkäufe für die Bewohner erledigen könne, erläutert der Projektleiter und ist optimistisch: "Wir werden schauen, wie es anläuft. Das Angebot ist ausbaufähig." Das Diakonische Werk wird hier in eigenen Räumlichkeiten ebenfalls ihre Dienste anbieten. Außerdem stehen den Bewohnern später Gemeinschaftsräume zur Verfügung wie ein Spielzimmer sowie eine Bibliothek.

(pek)
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