Vom Anlagemarkt Es geht aufwärts

Xanten · Nach dem sehr starken Börsenmonat März setzt sich die Aufwärtsbewegung - unter Schwankungen - an den internationalen Börsen im April weiter fort. Zunächst einmal konnte damit die negative Übertreibungsphase vom Jahresanfang wieder ausgebügelt werden. So haben die Themen Asien-Krise und Preisschwäche bei Rohstoffen an Brisanz verloren. Der Ölpreis konnte sich zum Beispiel trotz Überproduktion und hoher Lagerbestände deutlich erholen.

Fundamental bleibt der Datenkranz durchwachsen. In den USA geben Arbeits- und Häusermarkt zwar weiterhin ein freundliches Bild ab, allerdings belastet eine deutliche Zurückhaltung bei den Unternehmensinvestitionen. In Verbindung mit den anspruchsvollen Bewertungen der amerikanischen Unternehmen sollten weitere deutliche Kurssprünge kurzfristig schwierig werden. Die deutschen Aktien können zwar wesentlich günstigere Bewertungskennzahlen ausweisen, aber eine breite Gewinndynamisierung ist auch hier nicht zu erkennen. Die sich allmählich aufhellenden Konjunkturerwartungen lassen zwar auf Besserung im weiteren Jahresverlauf hoffen, aber dies bleibt abzuwarten. Somit ergibt sich kurzfristig ein eher eingetrübtes Bild. Nach einem Kursanstieg von ca. 20 Prozent von Mitte Februar bis Mitte April im DAX rechne ich nun mit einer Verschnaufpause und etwas niedrigeren Kursen in den nächsten Wochen. Nicht zuletzt die Abstimmung der Briten im Juni über den Verbleib in der EU könnte für Verunsicherung sorgen. Die mittelfristigen Aussichten bleiben positiv für Aktien, da hier aufgrund der niedrigen Zinsen mit zunehmenden Mittelzuflüssen zu rechnen ist. Zum Teil ist dies an den gestiegenen Aktienquoten großer institutioneller Adressen bereits zu beobachten, welche unter dem Zwang der Erwirtschaftung einer Mindestrendite stehen. Insbesondere eine Auflösung der Risiken in Verbindung mit Großbritannien könnte für deutlich positive Impulse im zweiten Halbjahr sorgen.

Oliver Eiland,

Volksbank Niederrhein eG

Wertpapierspezialist

(RP)
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