Xanten Es geht vorwärts für den Dorfladen

Xanten · Vier Studenten der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort befassen sich in einem Projekt "Bedarfsermittlung und Marketing in Dörfern" mit Wardt. Für sie ist der Tante-Emma-Laden auch ein kommunikativer Treffpunkt.

 Ihr Weg führt steil nach oben: Gerd Mattissen (v.l.), Marek Janßen, Canan Karabulut, Jan-Hendrik Leibold und Oskar Haan. Die Vertreter vom Verein "Wardt zusammen" sowie die Studenten der Hochschule Rhein-Waal glauben an das Projekt Dorfladen.

Ihr Weg führt steil nach oben: Gerd Mattissen (v.l.), Marek Janßen, Canan Karabulut, Jan-Hendrik Leibold und Oskar Haan. Die Vertreter vom Verein "Wardt zusammen" sowie die Studenten der Hochschule Rhein-Waal glauben an das Projekt Dorfladen.

Foto: armin Fischer

"Veen zählt in dem Moment zu Wardt, wenn wir Eier brauchen": Gerd Mattissen macht auch aus einfachen Fakten ein Kunstwerk. In diesem Fall meint der 80-Jährige nämlich das Warenangebot, mit dem der vom Verein "Wardt zusammen" geplante Tante-Emma-Laden bestückt werden soll und zu dem natürlich auch Eier gehören. Genau wie Obst und Gemüse, und alles am liebsten von Landwirten aus der Region. Nur bei einer Milchtankstelle, da tun sich Vereins-Sprecher Oskar Haan und sein "Beisitzer" Mattissen schwer: Sie glauben nicht so recht, dass so was laufen würde im Inseldorf, in dem sich jetzt auch vier Studenten bestens auskennen. Der Grund: Sie studieren im fünften Semester an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort, und da ist ein interdisziplinäres Projekt Pflicht. Thema: "Bedarfsermittlung und Marketing in Dörfern". 19 Studenten sind in dieser Projektgruppe. Sie haben sich aufgeteilt und nehmen exemplarisch fünf Dörfer am Niederrhein unter die Lupe: Louisendorf, Kapellen, Kranenburg, Schaephuisen - und Wardt.

Welche Art von Häusern steht hier? Wie ist der Altersschnitt, welche Nationalitäten leben hier, wo trifft man sich, wie ist die Infrastruktur? Das sind nur einige Punkte, mit denen sich Canan Karabulut (23), Marek Janßen (21), Jan-Hendrik Leibold (26) und Elisa Tunoljakovic (21) beschäftigen. Und beim Thema "Infrastruktur" kommt der Verein "Wardt zusammen" ins Spiel.

 So schaut das Poster der Studenten zum Projekt "Bedarfsermittlung und Marketing in Dörfern" aus.

So schaut das Poster der Studenten zum Projekt "Bedarfsermittlung und Marketing in Dörfern" aus.

Foto: Hochschule

Die Initiative hat vor, am Rande der neuen Baugebietes Meerend/Strohweg - da, wo ehemals das Nibelungenbad gestanden hat - einen 60 Quadratmeter großen Laden zu bauen (wir berichteten). Den Namen hat Gerd Mattissen schon gefunden: Inselbrot. Das Grundstück (120 Quadratmeter) stellt die Stadt Xanten zur Verfügung. Sobald die Voraussetzungen für eine Bebauung geschaffen sind, will der Verein "Wardt zusammen" einen Bauantrag stellen. Oskar Haan vermutet, dass es Ende 2018 losgehen kann.

Der Steuerberater hat den Business-Plan des Vereins durchgeguckt. Sein Urteil: Läuft! Auch die Volksbank Niederrhein ist im Boot: Der Verein will eine Genossenschaft gründen, den Laden über Genossenschafts-Anteile finanzieren, die jeder Bürger kaufen kann. Im Gegenzug erhalten Anteilseigner fünf Prozent Rabatt auf die Waren, die im "Inselbrot" verkauft werden sollen. Auch die vier Studenten glauben an das Projekt Tante-Emma-Laden. "Es geht nicht primär ums Einkaufen. Es geht darum, Menschen zu treffen, zu plaudern - so, wie es früher war", bringt es Karabulut auf den Punkt.

Info: Ab wann und zu welchem Preis man Anteile zeichnen kann, das und vieles mehr soll in der Jahreshauptversammlung am Sonntag, 4. Februar, 17 Uhr, in der Jugendherberge in Wardt besprochen werden.

(RP)
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