Xanten Experten beraten bei der Berufswahl

Xanten · Der Xantener Rotary Club hat im Stiftsgymnasium wieder das Projekt "Meet the Professionals" angeboten.

 Sandra Müntjes von der Polizei (hinten) berichtete Marie, Julian , Lara und Franzi (von links) über dan Berufsalltag von Polizisten. Pro Jahr bewerben sich allein in NRW rund 9000 junge Menschen für den Polizeidienst.

Sandra Müntjes von der Polizei (hinten) berichtete Marie, Julian , Lara und Franzi (von links) über dan Berufsalltag von Polizisten. Pro Jahr bewerben sich allein in NRW rund 9000 junge Menschen für den Polizeidienst.

Foto: Armin Fischer

Die Wahl des richtigen Berufes kann prägend für das ganze Leben sein. Wer als Teenager vor dieser Entscheidung steht, tut gut daran, sich vorab ausreichend zu informieren. Weil aber alle Theorie bekanntlich grau ist, bietet der Xantener Rotary Club Schülern im Stiftsgymnasium mit der Aktion "Meet the Professionals" seit neun Jahren die Möglichkeit, mit Fachleuten der unterschiedlichsten Branchen ins Gespräch zu kommen. "Wir möchten den Schülern eine Entscheidungshilfe an die Hand geben. Weil viele nach dem Abitur ein Studium beginnen wollen, stehen hauptsächlich akademische Berufe im Fokus", erklärt Rotarier und Lehrer Karl Göricke.

Erstmals hat der Club in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der Xantener Gesamtschule und der Marienschule eingeladen. "Die Resonanz darauf war allerdings mau, unter den 50 Interessenten sind hauptsächlich Schüler aus den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 des Stiftsgymnasiums" so Göricke. Insgesamt standen Vertreter aus 16 Berufsgruppen von der Medizin über Sozialpädagogik bis zum Maschinenbau für Gespräche zur Verfügung. Die angehenden Abiturienten mussten sich für zwei Interviewrunden entscheiden. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Schüler stand neben Betriebswirtschaft und Jura der Polizeidienst. Dabei sind die Rahmenbedingungen auf den ersten Blick alles andere als attraktiv. "Wir verrichten unseren Dienst im Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche, nur jedes vierte Wochenende ist frei. Polizist zu sein ist kein Beruf, sondern eine Berufung", erklärt Sandra Müntjes. Dennoch bewerben sich alleine in Nordrhein-Westfalen 9000 junge Menschen jährlich für den Polizeidienst. "Der Beruf ist sehr abwechslungsreich und spannend. Man weiß bei Dienstantritt nie, was einen erwartet", erklärt die Oberkommissarin den Reiz. Das treibt auch Julian Hund an. Der Schüler gesteht: "Ein Bürojob ist nichts für mich, ich brauche die Abwechslung." Das vermeintliche Gegenteil scheint Peter Giesen mit dem Themengebiet "Kommunale Verwaltung" anzubieten. Das NIAG-Vorstandsmitglied widerspricht: "Der Beruf bietet eine enorme Bandbreite und den ständigen Kontakt mit Menschen. Verwaltung spiegelt schließlich alle Bereiche der Gesellschaft wider."

Daneben lockt die Aussicht auf einen relativ krisensicheren Arbeitsplatz. Julia Sanders zögert dennoch: "Ernsthaft ist es noch nicht, ich möchte mich erst noch weiter informieren." Dass es derzeit um das Image der Banken nicht besonders gut bestellt ist, spürt Daniel Janßen bei seiner täglichen Arbeit nicht. "Als Sparkasse sehen wir uns nicht im Fokus der Finanzkrise. Wir bieten jungen Menschen ein interessantes Betätigungsfeld ganz nah am Menschen und seinen Bedürfnissen", wirbt Janßen.

(erko)
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