Xanten Experten sollen Xanten schön machen

Xanten · Ein Gestaltungsbeirat aus Architekten, Ingenieuren und Professoren soll die Stadt mit der 2000 Jahre alten Geschichte zukünftig unabhängig beraten. Ziel ist es, die Baukultur an markanten Stellen zu verbessern.

 Vier bereits realisierte Bauprojekte an markanten Stellen der Stadt: das Atrium an der Poststraße (oben links), das Nahversorgungszentrum an der Ecke B 57/Lüttinger Straße (oben rechts), das Gebäude-Ensemble am Ostwall (unten links) sowie der Dompalais an der Ecke Rheinstraße/Klever Straße (unten rechts).

Vier bereits realisierte Bauprojekte an markanten Stellen der Stadt: das Atrium an der Poststraße (oben links), das Nahversorgungszentrum an der Ecke B 57/Lüttinger Straße (oben rechts), das Gebäude-Ensemble am Ostwall (unten links) sowie der Dompalais an der Ecke Rheinstraße/Klever Straße (unten rechts).

Foto: Lörcks

Wer nach Xanten fährt, egal aus welcher Himmelsrichtung, der sieht als erstes den St. Viktor-Dom. Die Propstei- und ehemalige Stiftskirche, deren Grundsteinlegung im Jahr 1263 erfolgte, erhebt sich majestätisch über das historische Zentrum. Sie ist Anziehungspunkt für Bürger und Besucher gleichermaßen, ja, das erste Bauwerk der Stadt.

Um Bauwerke an markanten Stellen, allerdings um zukünftige, geht es auch in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt, die für Donnerstag, 3. Mai, 17 Uhr, im Rathaus anberaumt ist. Niklas Franke wird dort den Mitgliedern - nachdem es vor zwei Wochen bereits eine erste Informationsveranstaltung zu diesem Thema für die Vertreter der Politik gegeben hat - die Einrichtung eines Gestaltungsbeirates empfehlen. "Ziel ist es, die Baukultur in der Stadt zu verbessern", sagt er auf Anfrage unserer Redaktion. Dafür sollen auch 12.000 Euro zusätzlich in den Haushalt eingestellt werden.

Xanten: Experten sollen Xanten schön machen
Foto: Julia Lörcks

Franke, Technischer Dezernent im Rathaus, schwebt schon seit Monaten, wenn nicht sogar seit Jahren die Einrichtung eines solchen Gremiums vor. Das ganze Hin und Her bei der Förderschule (wir berichteten) habe ihn bei diesem Vorhaben bestätigt: "Wer, wenn nicht wir mit unser 2000 Jahre alten Stadtgeschichte. Die zukünftigen Bauwerke können nur besser werden."

Besetzt soll dieses Gremium mit vier bis fünf Mitgliedern werden. "Das sind meistens Architekten, Landschaftsplaner, Ingenieure, Professoren oder wissenschaftliche Mitarbeiter. Wichtig ist nur, dass die Mischung stimmt und sie alle nicht aus Xanten und Umgebung kommen", so erklärt Franke auch die Unabhängigkeit des Beirats. Ergänzt wird dieser von Mitgliedern der Verwaltung, die die jeweiligen Sitzungen vorbereiten, und von zwei Stadtverordneten. Beide Parteien - also sowohl die Verwaltungs- als auch die Ratsmitglieder - hätten allerdings kein Stimmrecht. "Aber darum geht es beim Gestaltungsbeirat auch gar nicht. Die Erfahrungsberichte aus den benachbarten Kommunen Kamp-Lintfort, Moers und Umgebung lehren uns, dass es bei den Sitzungen nicht um ein Abstimmungsergebnis geht, sondern um eine informelle Beratung, die dann meist sogar in einem einstimmigen Votum endet", berichtet Franke.

Xanten: Experten sollen Xanten schön machen
Foto: Julia Lörcks
Xanten: Experten sollen Xanten schön machen
Foto: Julia Lörcks

Zukünftig behandelt werden sollen im Gestaltungsbeirat sowohl private Bauvorhaben, die von städtebaulichem Interesse sind, als auch Bauprojekte der Stadt Xanten. "Darunter fallen sicherlich alle Projekte in der Kernstadt. Wie auch in anderen Gestaltungsbeiräten sollen diese dann in nichtöffentlicher Sitzung von der Verwaltung und vom Bauherr und/oder Investor vorgestellt werden. In einem zweiten oder dritten Schritt folgt dann die informelle Beratung. "Bei vielen Objekten geht es oft nur noch um Gewinnmaximierung, der Gestaltungsbeirat hingegen soll das Beste für den Standort rausholen", so Franke.

(RP)
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