Zum Sonntag Feuer und Flamme
Xanten · Sinn und Zweck einer Kirche ist allein der Auftrag Christi, die Frohe Botschaft des liebenden Gottes unter die Leute zu bringen und selbstredend auch vorzuleben. Anders wird man Menschen nie begeistern können.
Vieles in der Kirche hat keine Ausstrahlung mehr! Es zündet nicht. Man feiert sich selber. Das Feuer des Evangeliums ist verdunkelt, so dass kein Funke mehr überspringt. Damit sind wir mitten in der Pfingsterzählung.
Die Feuerzungen sind Flammen vom Feuer Jesu. “Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen„, sagt er. “Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.„
Pfingsten ist die Initialzündung: Menschen werden vom Geist Jesu ergriffen, sind “Feuer und Flamme„. Sie können nicht anders als Jesu Botschaft um die ganze Welt zu tragen. Manchmal sitzen wir an einem Problem und blicken nicht durch. Und auf einmal kommt die zündende Idee.
Dann hellt sich unser Gesicht auf, wir strahlen. Wenn uns Christus als Urgrund der Welt wirklich einleuchtet, dann werden auch wir zu Menschen mit Ausstrahlung! Nur so geschieht Glaubensweitergabe, nur durch Vorleben werden wir zu Christen.
Nicht indem wir Unmengen Papier verarbeiten. Es geht im Letzten um das Medium, das wir selber sind und leben. Wir sind das Medium der Ausstrahlung Gottes oder auch nicht.
Und nur der gute Baum bringt Früchte, sagt Christus. Mich erinnert das an eine Vorlesung von Professor Ratzinger vor gut 50 Jahren in Münster an uns Studenten. Seine Prognose: Die Kirche der Zukunft wird klein werden, aber geprägt von überzeugend lebenden Christen!
Und für mich ist der überzeugendste Christ heute Papst Franziskus mit seiner Leidenschaft für Gott und die Menschen.
PFR. WOLFGANG DERIX
