Sonsbeck Finanzamt stoppt die HVV-Seniorenfahrt

Sonsbeck · Nach 43 Jahren kommt das Aus für die Seniorenfahrt des HVV Sonsbeck. Grund: Die Tour diene nicht der Heimatpflege.

 Nach der Tour ging's in die Gaststätte "Zur Börse", später ins Kastell zu Kaffee, Kuchen und zu einer Verlosung. Auch damit ist nun erstmal Schluss.

Nach der Tour ging's in die Gaststätte "Zur Börse", später ins Kastell zu Kaffee, Kuchen und zu einer Verlosung. Auch damit ist nun erstmal Schluss.

Foto: Peter Labudda DigitalDruck.Sonsb

Die Busse waren bereits gebucht, erste Preise für die Verlosung nach der Rückkehr am Abend gesponsert worden. Nur das Fahrziel musste noch näher bestimmt werden. Eine Reihenfolge wie in all den Jahren zuvor. Und nun das: Nach 43 Jahren kommt das Aus für die Seniorenfahrt des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV). "Wir bedauern es sehr, aber wir können nichts machen", erklärt HVV-Vorsitzender Karl van Huet.

"Die Fahrt, wie sie bislang stattgefunden hat, wird es so nicht mehr geben", teilt Geschäftsführer Peter Labudda mit. Nicht etwa, weil der Vorstand des Heimatvereins sie aus Aufwands- oder Kostengründen aus dem Programm gestrichen hätte. Es ist das Finanzamt, das die Fahrt untersagt hat. Die Fahrt entspreche nicht den satzungsgemäßen Zwecken des HVV, die sich auf Heimatpflege sowie Heimatkunde beziehen.

Will der Verein nicht Gefahr laufen, die Gemeinnützigkeit aberkannt zu bekommen, darf die Fahrt nicht mehr durchgeführt werden. "Wir müssten sie kostendeckend anbieten, um sie weiterhin durchführen zu dürfen", erläutert Peter Labudda. Dabei ging es dem HVV gerade darum, die Senioren einmal im Jahr zu einer gemeinsamen Fahrt einzuladen. Dazu wurden die Erlöse beispielsweise aus dem Waldfrühstück herangezogen. Genau das ist aber verboten, da die erworbenen Gelder nach den Vereinsvorgaben zweckgebunden sind, wie das Finanzamt erklärte. Bisher habe nie jemand etwas gesagt.

Durch die von der Regierung angeordneten genaueren Prüfungen aufgrund der Veränderungen im Vereins- und Steuerrecht ist es heute nicht mehr zulässig, die Seniorenfahrt wie bisher durchzuführen, da die Fahrt nichts mit Heimatkunde oder -pflege zu tun habe.

"Die Seniorenfahrt wird künftig ausfallen. Auf die Schnelle können wir allerdings auch keine Ersatzveranstaltung planen", berichtet der Geschäftsführer. Es müsse ja eine Veranstaltung sein, die hundertprozentig der Satzung entspreche, und das Ganze müsse dann auch erst noch geprüft werden.

Diese Prüfungen laufen durch mehrere Instanzen, so dass die Tour in zwei bis drei Monaten nicht zu schaffen sei, da jede Instanz ihre Bearbeitungszeit benötige. "Und eine Seniorenfahrt, die für die Teilnehmer jeweils rund 35 Euro kostet, um, wie gefordert, kostendeckend zu sein, das möchten wir nicht anbieten. Uns ging es ja gerade darum, einen kostenfreien Ausflug anzubieten." Somit wird sich der Vorstand demnächst zusammensetzen und beratschlagen, was zu tun ist.

In der Zwischenzeit laufen die Vorbereitungen für das traditionelle Waldfrühstück am Donnerstag, 5. Mai (Christi Himmelfahrt), auf Hochtouren. Auch an diesem Vatertag kann von 8 bis 12 Uhr auf der Lichtung am Reitplatz des Reitverein Graf Haeseler im Winkelschen Busch gefrühstückt werden.

(rih)
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