Xanten Förderschule baut Nisthilfe für Kurpark

Xanten · Das Abschiedsgeschenk des Engelbert-Humperdinck-Förderzentrums für Xanten entstand beim Projekt "Fit for Job".

 Unter der fachkundigen Anleitung von Schreiner Markus Nießen haben die Schülerinnen und Schüler 30 Nistkästen gebaut. 28 davon werden in den Parkanlagen Xantens angebracht. Von links: Millian, Jerome, Tobias, Pascal und Kevin.

Unter der fachkundigen Anleitung von Schreiner Markus Nießen haben die Schülerinnen und Schüler 30 Nistkästen gebaut. 28 davon werden in den Parkanlagen Xantens angebracht. Von links: Millian, Jerome, Tobias, Pascal und Kevin.

Foto: Armin Fischer

Wenn demnächst die Xantener Wallanlagen im Rahmen des Kurparkprojektes neu gestaltet werden, dürften das die gefiederten Bewohner mit gemischten Gefühlen betrachten. Denn bereits jetzt herrscht für einen Teil der einheimischen Vogelwelt akute Wohnungsnot. "Die Landschaft ist ausgeräumt, der Wald ist häufig aufgeräumt, Hecken verschwinden, landwirtschaftliche Flächen verkommen zu totgespritzten Monokulturen, und in den herausgeputzten Städten und Dörfern gibt es immer weniger Nischen für unsere bunte Vogelwelt", erklärte Martin Nenno in einem Schreiben an die Stadt. Dem ehemaligen Leiter des auslaufenden Engelbert-Humperdinck-Förderzentrums war es ein Anliegen, dass sich die verbleibenden elf Schüler in ihrem letzten Schuljahr noch einmal an "Fit for Job", dem gemeinsamen Projekt der Verbandsgemeinden Alpen, Sonsbeck und Xanten, beteiligen.

Unter der fachkundigen Anleitung von Schreiner Markus Nießen haben die Schülerinnen und Schüler 30 Nistkästen gebaut. Zwei davon hat die Klasse beim Urlaub auf Mallorca der dortigen Vogelwelt überlassen, die restlichen 28 Vogelhäuser werden nun vom DBX an den Bäumen im Südwall angebracht. "Wenn man so will, handelt es sich dabei um das erste Kurparkprojekt", sagte Christina Kutschaty, Xantens Fachbereichsleiterin Stadtplanung.

"Wir haben mit den Nistkästen einen kleinen Beitrag für den Naturschutz geleistet und gleichzeitig den Park der Begegnung etwas bereichert", so Nenno. Selbstverständlich bestehen die Nistkästen aus unbehandeltem Holz (Fichte). Mit dem 28 Millimeter kleinen Eingangsloch kommen als künftige Hausherren kleine Singvögel wie Rotkehlchen oder Meisen infrage. Allerdings kann es auch zu unliebsamen Hausbesetzungen kommen, weiß Markus Nießen: "Stare und Spechte vergrößern das Loch, bis sie hindurch passen. Auf einen speziellen Schutz haben wir dennoch verzichtet, es sollte so natürlich wie möglich bleiben." Natürlich wollten es sich die Schüler nicht nehmen lassen, bei der Übergabe dabei zu sein. Voller Stolz blickten sie auf die geleistete Arbeit zurück. "Wir haben zuerst ausgerechnet, wie viele Seitenwände, Vorder- und Rückteile wir brauchen und danach passende Schablonen angefertigt", erinnert sich Kevin Heuser.

Neben dem Spaß am Bau der Kästen hat Lehrerin Angela Weniger einen positiven Nebeneffekt ausgemacht: "Die Kinder haben etwas über die Vögel gelernt, haben eine ganz andere Wertschätzung für die Tiere gewonnen. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung."

Dass es sich bei den Vogelhäusern um das Abschiedsgeschenk des Förderzentrums handelt, sieht Sandra Bree, Fachbereichsleiterin Bildung, Sport, Kultur und Demografie, mit gemischten Gefühlen: "Das ist natürlich traurig, aber wir freuen uns trotzdem, denn so haben wir noch eine Erinnerung."

(erko)
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