Sonsbeck Frank Bublitz wird neuer Pfarrer
Sonsbeck · Mit dem Gottesdienst am Sonntag endet die lange Vakanz in der Evangelischen Kirchengemeinde Sonsbeck.
Das Thema Licht hat es Frank Bublitz angetan: Mit 42 einzeln schaltbaren Leuchten ist seine evangelische Kirche nach den großen Renovierungsarbeiten ausgestattet. "Wie ein Sternenhimmel", schwärmt der Theologe. Die Kopfwände können in verschiedenen liturgischen Farben warm angestrahlt werden. "Und selbst nachts erstrahlt die Kirche im Innern und wird von außen angestrahlt", freut sich der neue Pfarrer. Seit dem 1. Juni war er zunächst Vakanzverwalter in der Evangelischen Kirchengemeinde, im November wurde er von der Landeskirche offiziell eingewiesen und morgen wird ihm im Gottesdienst (ab 15 Uhr) Superintendent Hans-Joachim Wefers segnend die Hände auflegen und damit offiziell in sein neues Amt einführen.
"Die Kirche strahlt, und mein Ziel ist es, die Menschen zum Strahlen zu bringen", erklärt Bublitz. Dafür ist der Mann, der sich selbst nicht zu Unrecht "Schnellsprecher" nennt, möglichst viel unterwegs in seiner 2300-Seelen-Gemeinde, die Sonsbeck mit Hamb und Labbeck und traditionell auch Geldern-Kapellen und Kevelaer-Achterhoek umfasst: "Nicht gerade klein", so der 53-Jährige. Eine Straße nach der anderen "erobere" er seit dem vergangenen Jahr. Wer in seiner Gemeinde 80 Jahre alt wird, kann sich auf jeden Fall auf einen Besuch des Pfarrers freuen. Im Alteneim wird jeder Geburtstag mit geistlichem Beistand gefeiert. Neubürger stehen auf seiner Besuchsliste. Und die Vereine wie die Frauenhilfe, bei deren Zusammenkünften Bublitz - wenn nichts dazwischenkommt - immer zu Gast ist. "Einmal im Monat - das muss sein."
Das Gemeindeleben sei sehr intakt, hat Bublitz längst erfahren. Und mit 26 Konfirmanden wachse auch eine starke Truppe von Jugendlichen heran. Alle zwei Wochen kommen sie für jeweils zwei Stunden zusammen - immer begleitet auch von H.O.T.-Leiterin Nadine Raayermann und Bublitz' Lebensgefährtin Christine Horn. Der Pfarrer möchte möglichst viele von ihnen nach der Konfirmation einbinden, sie als so genannte Teamer in die Vorbereitung der nächsten Konfirmanden-Generation einbinden. Bei einigen, so Bublitz, werde das ganz sicher klappen.
Auf diese Weise versucht der gebürtige Bonner, auch die Eltern zu erreichen. "Ich lade bei jeder Gelegenheit zum Gottesdienstbesuch ein", betont Bublitz, auch bei Trauerfeiern oder Hochzeiten. "Manche sieht man dann tatsächlich auch wieder in der wunderschönen Kirche."
Und da ist es dann wieder, das Strahlen. "Ja, sagt Bublitz, ich bin am Niederrhein und in Sonsbeck angekommen." Wenn er und seine Frau abends mit ihrem kleinen Terrier durch die Straßen gingen, dann fühle er sich zu Hause. Und mit seinem Schnellsprechen sei er auch noch nirgendwo aufgelaufen. Ohnehin kann Bublitz ja auch noch etwas: zuhören.
