Xanten Fröhliches Fest an der Facenda da Esperança

Xanten · Großer Andrang beim Sommerfest rund um das Kloster Mörmter. Heilige Messe griff das Thema "Weg der Hoffnung" auf.

 Jerome, 25 Jahre alt, lebt und arbeitet auf der Facenda da Esperança. Er freute sich über das große Interesse der Gäste an der Einrichtung.

Jerome, 25 Jahre alt, lebt und arbeitet auf der Facenda da Esperança. Er freute sich über das große Interesse der Gäste an der Einrichtung.

Foto: Olaf ostermann

Das Sommerfest der Facenda da Esperança, das am Sonntag rund um das Kloster Mörmter gefeiert wurde, gehört zu den beliebten Terminen im Xantener Jahreskalender. Vor allem das jüngste Sommerfest kann schon wegen der sommerlichen Temperaturen von sich reden machen. Entsprechend gut gelaunt gaben sich die Gäste, nutzten die vielfältigen Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen. Die Atmosphäre im Hof wirkte ansteckend.

"Sehr gute Resonanz", schwärmte Hofleiter Jan Cosemans. Schon die Messe im Jahr der Barmherzigkeit griff das Thema "Weg der Hoffnung" auf und knüpfte in direkter Linie an das Wirken in Mörmter an. "Die Kirche war voll", sagt der 43-Jährige. Der Besucherstrom sollte den ganzen Tag über anhalten. Gäste genossen diverse Leckereien, die Grill und Kuchenbüfett anboten.

Auch Helga Schlechter-Bonk vom Vorstand des Fördervereins Kloster Mörmter teilte diese Beobachtung. "Ein wirklich schönes Fest, das schon mit einem besonderen Gottesdienst anfing."

Gemeinsam hatten der Förderverein wie auch die Bewohner der Fazenda die Vorbereitungen für das Sommerfest getroffen. Helga Schlechter-Bonk: "Für den großen Fallschirm im Innenhof brauchten wir viele Helfer. Alle haben mit angepackt, damit das Fest gelingt. Heute erleben wir durch unsere Gäste hohe Wertschätzung."

Den Kontakt zu den 15 Männer, die derzeit dort leben, beschreibt sie als bodenständig und herzlich. Mehrfach ist sie in der Woche zu Besuch. Schnell bekam sie daher den Namen "Mutter der Kompanie", der ihr ein Lachen entlockt: "Wir sind eben wie eine große Familie."

Ins Programm wurde erstmals ein Trödelmarkt aufgenommen. "Zusätzlich verkaufen wir unsere eigenen Produkte in unserem Hofladen", sagt Jan Cosemans. Gerade der Hofladen mit Café-Bereich und Sonnenterrasse gestaltete sich zu einem gut besuchten Fleckchen. Über Kontakte der Familie Underberg wurde der Verein "Josef H. Boquoi - Hilfe zur Selbsthilfe-Stiftung" auf die Fazenda aufmerksam und ermöglichte den Bau, der im Frühsommer 2015 seiner Bestimmung übergeben wurde. Die Verbundenheit aus dem Unterstützer-Kreis sei enorm, so Helga Schlechter, und beschränke sich nicht nur auf den Besuch des Gottesdienstes.

Das Sommerfest erweise sich als Magnet und demonstriere das gute Miteinander aller Beteiligten. Zu den Besuchern gehörten auch Bewohner und Leiter anderer Fazendas, die sogar aus Belgien anreisten. Die Bewohner öffneten für die Besucher ihre Räumlichkeiten und boten Hausführungen an, ermöglichten Einblicke in ihre persönliche Lebenssituation. "Wir erleben eine gute Zeit zusammen", sagt Jan Cosemans. Hinter den Bewohnern liegen dunkle Phasen, die von Sucht und Abhängigkeiten bestimmt waren. Zu ihnen gehört auch Jerome Cosemans: "Diejenigen, die bei uns leben, sind schon auf dem Weg in ein anderes, suchtfreies Leben. Sie haben sich ihre Grundlage gebaut und schon einiges geschafft."

(sabi)
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