Xanten Fußball-Aktionstag für mehr Fairness

Xanten · 14 Mannschaften traten auf Einladung der Eine-Welt-Gruppe und der Kolpingfamilie im Menschen-Kicker-Turnier an.

 Viel Spaß hatten alle beim Aktionstag von Kolpingfamilie und Eine-Welt-Gruppe, so auch die Pfadfinder vom Stamm St. Georg und die Messdienerinnen von St. Viktor.

Viel Spaß hatten alle beim Aktionstag von Kolpingfamilie und Eine-Welt-Gruppe, so auch die Pfadfinder vom Stamm St. Georg und die Messdienerinnen von St. Viktor.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Wozu nach Brasilien, wenn das weitaus spannendere Fußballturnier am Samstag doch im Herzen Xantens zu sehen war. Insgesamt 14 Mannschaften traten beim Fußball-WM-Aktionstag der Eine-Welt-Gruppe und der Kolpingfamilie am Marktplatz im Menschen-Kicker-Turnier gegeneinander an. Der Clou: Anstatt die Kicker-Figuren wie gewohnt von außen zu steuern, galt es auf dem 72 Quadratmeter großen aufblasbaren Feld, selbst mit an den Spielerstangen fixierten Händen das Runde ins Eckige zu schießen.

Ein Anblick, der neben motivierenden Jubelrufen auch für einige Lachsalven am Spielrand sorgte. Ein erster Höhepunkt des Turniers: Das Spiel Politik gegen Wirtschaft, Rathaus Xanten gegen die IGX (Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten). Ganz vorne mit dabei: Bürgermeister Thomas Görtz. "Er hat sich schon im ersten Spiel gegen die TuS Xanten Wüstenrosen links außen hervorragend bewährt", lobte Teamkamerad Tanko Scholten. Drei Treffer gingen auf sein Konto. Das galt es nun zu toppen. Mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Pankraz Gasseling im Sturm machte Görtz ordentlich Druck auf die IGX. Doch die Händler wehrten sich. Wie ein Löwe verteidigte Christian de Fries sein Tor. Ludger Lemken und Heinz Waldermann als Verteidiger sowie Erik Schnickers und Michael Neumaier im Sturm kämpften um jeden Ballkontakt. Mit Erfolg. Mit einem weiten Schuss von hinten machten die Gewerbetreibenden ihr erstes Tor - nichtahnend, damit den Ehrgeiz des Torschützenkönigs Görtz geweckt zu haben. Der "Cristiano Ronaldo" der Xantener Kommunalpolitik holte zum Gegenschlag aus. Nur eine Minute später der Ausgleich. Kaum war der Ball wieder im Spiel: der nächste Treffer - wieder von Görtz. "Das ist unglaublich. Doch die IGX gibt nicht auf. Notfalls setzt sie auf verlängerte Öffnungszeiten und entscheidet das Ding", rief Moderator Anton Artz.

Das Spiel wurde rauer. Lemken setzte einen harten Torschuss nach dem nächsten. Erst wurde Hausmeister Michael Schneider getroffen, dann das Tor. Doch die Retour wartete nicht lange. Kurz vor Schluss wollten es die Stadtvertreter noch einmal wissen. Görtz stoppte den Ball, visierte an, Schuss - und Tor. "Wenn er in seiner Amtszeit genauso viele Treffer erzielt, kann sich Xanten auf eine gute Zeit freuen", kommentierte Artz. Mit 4:2 gingen die Rathausmitglieder vom Platz.

Zugrunde lag der Veranstaltung ein ernstes Anliegen. Die Eine-Welt-Gruppe und die Kolpingfamilie wollten in Zusammenarbeit mit der Stadt die Bürger auf die meist äußerst unfairen Arbeitsbedingungen in der Ballproduktion aufmerksam machen. Informationsstände sowie ein Sonderverkauf von Fair-Trade-Bällen begleiteten das Turnier. Die Firma Derbystar aus Goch hat gleich mehrere Bälle im Sortiment, die das Fair Trade Logo tragen. Zur Unterstützung des Aktionstages hat das Unternehmen 50 Bälle mit dem Xantener Logo zur Verfügung gestellt, die Bürgermeister Görtz nach dem Turnier an Schulen und Verbände verteilte. "Xanten ist seit 2012 ausgezeichnete Fair Trade Stadt. Es hat sich schon einiges getan. Ziel dieser Veranstaltung ist es, nun auch den fairen Ball in Xanten einzuführen", so Dr. Wolfgang Schneider, Vorsitzender der Eine-Welt-Gruppe.

(beaw)
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