Xanten Geldwäscheprozess: Zeuge packt aus

Xanten · Beweisaufnahme neigt sich dem Ende zu. Das Urteil soll am Montag fallen.

Im Prozess um Geldwäsche in Millionenhöhe (wir berichteten mehrfach) hat ein Zeuge umfassende Angaben gemacht. Er sagte aus, über seinen Bruder in die Geschäfte verwickelt gewesen zu sein. Er habe unter anderem Personen vermittelt, die Geld in "saubere Scheine" tauschen.

Ihm habe man erzählt, dass es um eine große Menge an Geldscheinen gehe, die irgendwo im Keller lagerten. Ein Freund des Angeklagten aus Krefeld habe die dort "verbuddelt". Die vergrabenen Scheine seien allerdings nass geworden. Es handele sich wohl um angespartes Geld, das über einen Nebenverdienst aus Metallgeschäften zusammengekommen sei, habe er gehört. Er habe außerdem erfahren, dass eine halbe Million Euro in die Niederlande gebracht worden sei. Das Geld sei aber nicht eingetauscht worden. Der Zeuge hatte sich damals selber beim Landeskriminalamt gemeldet. Daraufhin seien in Absprache mit den Behörden weitere Summen eingetauscht worden, sagte er. Der mutmaßliche Haupttäter aus Rheinberg hat bereits umfassende Angaben gemacht. Er sprach davon, dass es sich um Bestechungsgeld handelte, das ein Libyer eintauschen wollte, um die Herkunft zu verschleiern.

Der Angeklagte aus Krefeld hat schon neun der ihm zur Last gelegten Vorwürfe eingeräumt. Seine Verteidiger wiederholten nun, dass damit seine Beteiligung am Umtausch von insgesamt 700.000 Euro bestätigt sind. Genaue Daten könne ihr Mandant bei der Vielzahl von Fällen aber nicht nennen. Der Krefelder stellt allerdings zwei weitere Vorwürfe in Abrede, bei denen es um 300.000 Euro geht.

Das Urteil könnte schon am kommenden Montag fallen. Der Vorsitzende hat angekündigt, dass die Beweisaufnahme sich dem Ende zuneige. Einige der Beteiligten stimmten zu.

Die Verteidiger des niederländischen Rentners dagegen kündigten an, dass eine weitergehende Aufklärung in Betracht komme. Sie hatten ein so schnelles Ende aufgrund der Vielzahl von Terminen nicht erwartet.

(bil)
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