Xanten Gemeinsam stärker für Asylbewerber

Xanten · Das Awo-Familienzentrum und der Arbeitskreis Asyl schließen eine Kooperation für effizientere Flüchtlingshilfe.

 Die Kooperation stellten gestern (v. li.) Barbara Kleinpass vom AK Asyl, Fatma Aydin, Leiterin des Awo-Familienzentrums, und Dr. Wolfgang Schneider vor.

Die Kooperation stellten gestern (v. li.) Barbara Kleinpass vom AK Asyl, Fatma Aydin, Leiterin des Awo-Familienzentrums, und Dr. Wolfgang Schneider vor.

Foto: Armin Fischer

Sporadisch arbeiten die Kindertagesstätte (Kita) des Awo-Familienzentrums und der Arbeitskreis (AK) Asyl schon lange zusammen. Nun haben sie ihre Zusammenarbeit mit einem Kooperationsvertrag gefestigt. Ab sofort wollen sich beide Institutionen über ihre Angebote und Aktionen für Asylbewerber austauschen, sich dabei unterstützen und ergänzen. Das Ziel: "Wir wollen in Xanten gänzlich ein Klima schaffen, das Flüchtlinge herzlich willkommen heißt", erklärte Kita-Leiterin Fatma Aydin.

Ähnlich wie der AK Asyl bietet auch das Awo-Familienzentrum bereits seit Jahren verschiedene Angebote für Flüchtlinge an. Dazu gehören Deutschkurse, Übersetzungshilfen, Unterstützung bei Behördengängen wie auch Treffs zum Austausch und Beisammensein. "Immer schon mit dem Bestreben, Flüchtlingen die Ankunft in Xanten zu erleichtern sowie Brücken zu bauen, damit die Menschen eine gute Chance haben, in Xanten heimisch zu werden", erläuterte Aydin.

Ein großes Anliegen der Kita-Leiterin ist das Wohl der Kinder. "Kinder aus Flüchtlingsfamilien werden nach Möglichkeit in die Kita integriert, wobei sich unsere Mitarbeiter sehr darum bemühen, die sprachlichen Barrieren zu überwinden", sagte sie. "Die Flüchtlingskinder erlangen durch ihren Aufenthalt bei uns erste Deutschkenntnisse, knüpfen erste Kontakte zu deutschen Altersgenossen und verbringen ihre Zeit einfach sinnvoll", ergänzte Aydin. Derzeit ist ein albanisches Kind zu Gast in der Einrichtung, bis es im Juni einen festen Kita-Platz erhält. Weitere Flüchtlingskinder sollen künftig - wenn schon nicht an dem regulären Kita-Alltag - dann zumindest an bestimmten Angeboten der Einrichtung teilnehmen können, etwa Vater-Kind-Aktionen oder Kochkreise.

Angebote, die der AK Asyl nur begrüßen kann und im Zuge der Kooperation gerne auch unterstützen möchte, wie Dr. Wolfgang Schneider sagte. "Es geht nicht darum, diese Angebote an den AK zu ziehen, geschweige denn, die Leitung zu übernehmen. Es geht darum, sich miteinander auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen, und durch die Zusammenarbeit auch mal zu erfahren, wo noch Ergänzungen nötig wären", erklärte der Leiter der Eine-Welt-Gruppe.

Inzwischen, so weiß Schneider, gibt es in Xanten viele Einrichtungen, Gruppen und sogar Einzelpersonen, die versuchen, Asylbewerber zu unterstützen. "Vieles läuft dezentral. Und das ist auch begrüßenswert. Allerdings wäre es gut, einfach mal von einander zu wissen." Deshalb stehe der AK grundsätzlich allen Kooperationen offen gegenüber, die dem gleichen Grundanliegen folgen. "Es geht dabei um Vernetzung und Ressourcennutzung. "Es ist doch sinnvoller, sich gegenseitig zu unterstützen, als dass jeder in seiner eigenen Suppe rührt", so Aydin. Um die Arbeit besser abzustimmen, ist die Kita-Leiterin dem AK Asyl beigetreten. Sie nimmt an den Treffen teil und kann von den Möglichkeiten des Familienzentrums berichten. Dazu gehört, dass der AK die Räume für Deutschkurse und andere Angebote nutzen kann. Im Gegenzug macht der AK Werbung für die Kurse und Angebote des Familienzentrums. Eine wichtige Rolle übernimmt dabei Barbara Kleinpaß, die sich als ehrenamtliche Deutschlehrerin regelmäßig mit Asylbewerbern trifft.

(beaw)
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