Xanten Gesund mit den Körperrackern

Xanten · Jungen und Mädchen der Integrativen Kindertagesstätte Waldblick lernen, welches Essen ihnen gut tut und welches nicht. Dabei helfen ihnen "Rick und Rack" sowie Erzieherin Gabriele Bongardt vom Marienhospital Wesel.

Mag die EU auch skeptisch sein, die "Lebensmittel-Ampel" funktioniert doch! Und sie ist kinderleicht. Jerome, Alexander, Luise und die anderen Kinder aus der Kita Waldblick begreifen jedenfalls sofort: Grün, das steht (unter anderem) für Wasser, Früchtetees, frisches Obst, Gemüse, Vollkornbrot – Nahrungsmittel, zu denen die Kindern beherzt greifen dürfen. Gelb, das sind Milch, Butter, Wurst, Käse, die der Körper auch braucht, aber nicht Massen. Bei Rot heißt es in ganz kleinen Mengen genießen: Fanta, Schokoriegel, Margarine . . . "Ich esse jeden Morgen Margarine", meint einer der Knirpse. "Darfst du auch, aber du musst sie nicht so dick aufs Brot schmieren", antwortet Gabriele Bongardt.

Gabi, wie die Kinder sie nennen, ist Erzieherin und kommt vom Gesundheitszentrum des Marienhospitals Wesel. Dort wurde das Programm "Gesund mit Rick und Rack" entwickelt. Die Kita Waldblick kann daran dank einer finanziellen Unterstützung des Lionsclubs Xanten teilnehmen. Väter und Mütter, vor allem aber die Kinder lernen die Grundlagen gesunder Ernährung – ganz ohne den "erhobenen Zeigefinger".

"Das macht uns stark!"

Dreimal besucht Gabriele Bongardt die älteren Kinder der Einrichtung. Sie bringt Rick und Rack mit. Die beiden Stoffpuppen sind die Körperracker, die im Körper ganz viel zu tun haben, besonders, wenn wir Ungesundes schlucken. Letztes Mal haben die Kinder die Geschichte von Charlotte gehört, die immer viel Süßes aß. Die Kleinen erinnern sich gut: "Rick und Rack wurden ganz schlapp." Dagegen freuen sich die Körperracker über Gemüse und Obst. "Das macht uns stark und gesund!" rufen die Kinder.

Diesmal hat Gabi auch die "Essenspyramide" dabei: In sechs Schichten zeigt sie von unten nach oben wovon viel und wovon wenig gegessen werden sollte. Unten ist die Pyramide grün, in der Mitte gelb, oben rot – besagte "Ampel". Außerdem hat Gabi Bilder auf einen Tisch gelegt: Ketchup, Limo, Chips, Käse, Bonbons . . . "Da ist ganz viel Zucker drin", sagt ein Mädchen. Genau, und den mögen Karius und Baktus, die die Zähne angreifen. "Kinder mögen das auch gerne", sagt Gabi. Und sie ergänzt: Das sei auch in Ordnung, wenn es nicht zu viel werde. Dann holt sie eine Tupperbox mit Zuckerwürfeln und legt einen Würfel nach dem anderen auf das Ketchup-Bild. "Eins, zwei, drei", zählen die Jungen und Mädchen laut mit. Sie kommen bis 25. So viel Zucker ist in einer Ketchup-Flasche! Und die Milchschnitte, laut Werbung "der Milchsnack für Aktive mit viel frischer Vollmilch gemacht"? Drei Zuckerwürfel. Und Chips? Nein, die enthalten keinen Zucker. Aber so viel Fett, dass Rick und Rack auch schlapp werden.

Banane, Banane, Banane

Puh, dass war aber viel Neues. Jetzt wird entspannt. Alexander darf die anderen Kinder fangen. Nur wer laut eine Obstsorte ruft, ist vor ihm sicher. "Banane, Banane, Banane, Apfel, Banane . . .", schallt es durch den Raum. Birne, Erdbeere, Kiwi und der ganze Rest fallen in dem Gerenne zunächst dem Vergessen anheim. Egal, Hauptsache es macht Spaß. Und je mehr wir uns bewegen, umso mehr freuen sich auch Rick und Rack.

(RP)
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