Gerd Pohlmann Grenzen erkennen, Sicherheit gewinnen

Xanten · Morgen ist beim Tag der offenen Tür im Fahrsicherheitscentrum in Millingen viel los. Im Mittelpunkt stehen unter anderem drei Vorführungen der Fahrsicherheitstrainer mit dem Auto beziehungsweise mit dem Motorrad. Um 11 Uhr geht's los.

 Auch die Gefahr von Aquaplaning wird morgen in Millingen ein Thema sein. Gerd Pohlmann, neuer Leiter des Fahrsicherheitscentrums, und sein Team haben einiges vorbereitet.

Auch die Gefahr von Aquaplaning wird morgen in Millingen ein Thema sein. Gerd Pohlmann, neuer Leiter des Fahrsicherheitscentrums, und sein Team haben einiges vorbereitet.

Foto: privat/Archiv

RHEINBERG Selbst routinierte Verkehrsteilnehmer schätzen Gefahren bisweilen falsch ein und geraten in brenzlige Situationen. Wie man die unfallfrei und unbeschadet meistern kann, zeigt das Fahrsicherheitscentrum Rheinberg (Heydecker Straße 145, Millingen) morgen ab 11 Uhr beim Tag der offenen Tür. Motto: "Grenzen erkennen, Sicherheit gewinnen." Man könne das Risiko zumindest ausbremsen, sagt Gerd Pohlmann, seit 2017 Leiter der Einrichtung. Die RP hat mit ihm gesprochen.

Gerd Pohlmann: Grenzen erkennen, Sicherheit gewinnen
Foto: Fahrsicherheitscentrum

Das FahrsicherheitsCentrum öffnet einen Tag lang für interessierte Besucher seine Pforten. Der Termin ist mit Bedacht gewählt?

Gerd Pohlmann Im Frühjahr beginnt die Saison, jetzt sind alle Verkehrsteilnehmer wieder auf den Straßen unterwegs. Das gilt natürlich insbesondere für die Rad- und Motorradfahrer. Insofern erschien uns der Termin durchaus sinnvoll. Im August lockt vielleicht doch eher ein Besuch im Schwimmbad.

Was präsentieren die Fahrprofis den Besuchern?

Pohlmann Im Mittelpunkt stehen sicher die insgesamt drei Vorführungen unserer Fahrsicherheitstrainer mit dem Pkw beziehungsweise Motorrad. Gezeigt wird unter anderem das richtige Ausweichen bei plötzlich auftretenden Hindernissen, es geht also um fahraktive Sachen. Hier können die Besucher, sofern gewünscht, auch mitfahren. Selbst fahren können unsere Gäste an diesem Tag aber aus Zeit- und Sicherheitsgründen nicht. Für alle Biker ist auch die Präsentation der Airbag-Weste interessant. Außerdem verlosen wir jede Stunde ein Fahrsicherheitstraining. Mitmachen, Fragen beantworten und gewinnen.

Sie haben für diesem Tag noch weitere Mitstreiter mit ins Boot geholt.

Pohlmann Die Dekra bringt einen Segway mit, auf dem Besucher eine Runde drehen können. Und wir bieten einen ganz besonderen Kettcar-Parcours an. Den gilt es, mit einer "Rauschbrille" zu bewältigen. Auf diese Weise werden bei den Teilnehmern 1,3 Promille Blutalkoholgehalt simuliert. Ein ähnliches Angebot macht auch die Verkehrswacht Wesel, die einen Seh-Reaktionstest anbietet. Die Dekra bietet übrigens noch eine Hüpfburg für Kinder an. Außerdem stellen zwei Autohäuser sowie drei Motorradhändler aus, mit dabei sind auch ein Porsche- und ein Indians-Motorrad-Club. Nicht zu vergessen - es besteht die Möglichkeit, sich ein Polizei-Motorrad mal ganz genau anzuschauen. Mit dabei ist übrigens auch die Freiwillige Feuerwehr Millingen. Und auch an Imbissstände haben wir natürlich gedacht.

Für Sie ist es nicht der erste Tag der offenen Tür im Fahrsicherheitscentrum. Bemerken Sie, dass der Sicherheitsaspekt bei den Menschen mehr an Bedeutung gewonnen hat?

Pohlmann Das ist nun mittlerweile der dritte Tag der offenen Tür, den ich auf dem Gelände in Rheinberg mitmache. Ich bin 2011 mit der Pensionierung aus dem Polizeidienst ausgeschieden und habe noch im selben Jahr als Trainer im Fahrsicherheitscentrum begonnen. In dieser Zeit habe ich immer wieder Menschen erlebt, die Vorbehalte gegen alles Mögliche haben und überzeugt sind, dass sie ein solches Fahrtraining nicht benötigen. Doch haben sie es erst einmal absolviert, fragen sich viele, warum sie es nicht früher gemacht haben. Es ist doch so: Die meisten haben nie eine richtige Grenzerfahrung im Straßenverkehr erlebt, wissen nicht, wie sie persönlich reagieren. Pkw werden immer sicherer, leistungsstärker und leiser - mögliche Risiken und Gefahren werden anders wahrgenommen. Vor allem Männer neigen zur Selbstüberschätzung. Nach einem Training aber fühlen sich die Teilnehmer wieder richtig "geerdet".

NICOLE MAIBUSCH FÜHRTE DAS INTERVIEW

(RP)
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