Sonsbeck Grundschüler als Stars in der Manege

Sonsbeck · 282 Kinder der Johann-Hinrich-Wichern-Schule gestalten das Programm selbst: Auf Trampolin, Trapez, mit Tauben und Ponys.

 Beim Zirkusprojekt der Grundschule Sonsbeck geht es bunt, lustig und akrobatisch zu.

Beim Zirkusprojekt der Grundschule Sonsbeck geht es bunt, lustig und akrobatisch zu.

Foto: Olaf Ostermann

Auf dieses Wochenende haben sich die 282 Kinder der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule in Sonsbeck besonders gefreut. Einmal vor 500 Zuschauern als Star in der Manege stehen, das dürfte zu den Erlebnissen zählen, die man nie mehr vergisst. "Der "Circus for Kids Rondel" machte diesen Traum nun wahr.

Nach nur zwölf Übungsstunden und einer Generalprobe fand am Freitag die Premiere im großen Zirkuszelt hinter dem Schulgebäude statt. Das hatten Eltern und Schüler in einer gemeinsamen Aktion aufgebaut. Für Schulleiter Martin Nenno lohnt sich die Zirkuswoche schon vor der ersten Vorstellung: "Die Kinder sind erstmals ein Projekt jahrgangsübergreifend angegangen und haben dabei erfahren, dass sie im Team stark sind. Das überträgt sich auch auf den Schulalltag."

Diesen Teamgeist haben die Schüler schon zuvor bei einem Sponsorlauf erlebt, der gemeinsam mit dem Engagement der Sparkasse das Gastspiel der Peiner Artistenriege ermöglichte. Zirkusdirektor Renè Ortmann zeigte sich vor allem von der Fitness der Sonsbecker Grundschüler überrascht: "Die Kinder sind sehr gut drauf, ich habe selten eine so sportliche Schule erlebt." Was die Verteilung der einzelnen Zirkusnummern angeht, hat Ortmann klare Tendenzen ausgemacht: "Mädchen arbeiten gerne mit Tieren oder möchten am Trapez hoch hinaus, während die Jungen gerne aufs Trampolin gehen und mit dem Feuer spielen". Darauf waren am Freitag 500 Premierengäste mächtig gespannt, insgesamt erlebten 1500 Zuschauer die drei Vorführungen.

Nach dem umjubelten Einlauf der kleinen Stars in die Manege wurde es plötzlich dunkel, Grund dafür war ein Stromausfall. Aber schon wenige Minuten später gingen die Scheinwerfer an und die kleinen Akrobatinnen wirbelten durch die Manege. Mit den Zehenspitzen auf den Schultern ihrer Trainer, das ist für Grundschüler eine schwindelerregende Höhe. "Wenn man das lange genug übt, wird einem nicht schwindelig", erzählt die zehnjährige Nele abgeklärt. Ein weiterer der vielen Höhepunkte war die Taubendressur der "Blumenmädchen aus dem Zauberwald". In farbenfrohen Schmetterlingskostümen gekleidet, ließen sie passend zur Musik Tauben auf Leitern und Trommeln balancieren.

Richtig sportlich ging es mit den sieben Zwergen auf dem Trampolin weiter. Mit Vollbärten und Zipfelmützen flogen die Grundschüler zur Freude des Publikums mit spektakulären Saltis durch meterhohe Flammen oder über den Kopf von Oberzwerg Ortmann. Was so spektakulär aussah, war für Lars geübte Routine. "Das Feuer war halb so wild, ich fand die Rolle durch den Ring am schwersten", so der Viertklässler.

Fakire und Bauchtänzerinnen, atemberaubende Drahtseilakte unter der zwölf Meter hohen Zirkuskuppel oder der gekonnte Umgang mit Ponys und Ziegen sorgten für ein rundum gelungenes Programm. Damit die Erinnerung daran nicht allzu schnell verblasst, wurden die drei Vorstellungen gefilmt. Die DVD ist in den nächsten Tagen in der Schule erhältlich. Martin Nenno denkt schon weiter: "Wir wollen das Projekt in vier Jahren wiederholen. Unser Ziel ist es, dass jeder Schüler in seiner Grundschulzeit einmal in der Manege steht."

(erko)
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