Xanten Handwerkerfest übersteigt Erwartungen

Xanten · Mit insgesamt über 15 000 Besuchern hat das Handwerkerfest im Archäologischen Park Xanten (APX) die Erwartungen der Organisatoren deutlich übertroffen. Gerechnet wurde mit etwa 6000 Gästen an allen drei Tagen. Diese Marke wurde bereits am ersten Veranstaltungstag geknackt. "Wir sind einfach total zufrieden. Insgeheim hat man vielleicht noch auf 8000 Besucher gehofft. Mit so einer großen Resonanz hat aber wirklich niemand gerechnet", bemerkte APX-Sprecher Ingo Martell.

Selbst die über 100 Akteure nicht. "Es herrschte ein Wahnsinnsbetrieb hier. Zwischenzeitlich standen 30 Leute und mehr vor dem Zelt, und alle brachten großes Interesse an der Materie mit", erzählten Matthias Fabian und Felix Flor. Die beiden Männer sind mit ihrer Kettenhemden-Werkstatt bereits seit 18 Jahren regelmäßig zu Gast im APX. Eine Resonanz wie beim Handwerkerfest haben sie allerdings noch nicht erlebt.

Anderen Handwerkern gingen sogar die Materialien für die Mitmachangebote aus. Wolf-Jens Domeyer, der mit Kindern Ringfibeln anfertigte, hat bereits für zwei Veranstaltungen eingepackt. Am Sonntagmorgen standen ihm von rund 1200 Bauelementen dennoch nur noch 24 Stück zur Verfügung. "Und ich war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Wir wurden geradezu überrannt", sagte Domeyer. Auch wenn man den Ansturm abends in den Knochen gemerkt habe, das Handwerkerfest war ein Mordsspaß, betonte der Antik-Schausteller.

Auch die Rückmeldung der Gäste war durchweg positiv. Besonders die zahlreichen Mitmachangebote, aber auch die Authentizität der Akteure und ihr großes Wissen über die jeweiligen Handwerke kamen gut an. "Man kann hier sehr viel lernen. Die Akteure sitzen nicht nur da und lassen die Leute an sich vorbeigehen, sie wollen wirklich etwas vermitteln und erzählen gerne sowie ausführlich über ihre Arbeit", sagte Sylvia Tobis aus Rees. "Es ist sehr beeindruckend zu erfahren, wie früher gearbeitet wurde, als es noch keine Maschinen gab", ergänzte Ehemann Damian Tobis.

Entsprechend fasziniert waren die Eheleute auch von den neuen Handwerkerhäusern. Nicht als Einzige, wie Martell weiß. "Viele waren von der Authentizität überrascht. Wenn man die Häuser betritt, ist es wie ein kleiner Zeitsprung in die Antike", erklärte er. In den nächsten Wochen wird überlegt, ob das Handwerkerfest wiederholt wird. Die Akteure würden es sich wünschen. Und auch Martell befürwortet eine Veranstaltung, die das zivile Leben stärker in den Vordergrund stellt.

(beaw)
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