Xanten Hilfe aus Kevelaer für das in Xanten abgewiesene Schwimmkind
Xanten · "Luisa darf nicht ins Xantener Schwimmbad" titelte die RP. Nach dem Lesen dieser Zeilen war für Sozialdezernent Marc Buchholz aus Kevelaer klar: Es muss gehandelt werden. "Es bricht mir das Herz", sagt er nach dem Lesen des Artikels über das Schicksal des Großvaters Peter de Lattré, der zwar Mitglied der Schwimmfreunde Xanten ist, dessen sechsjähriger Enkeltochter Luisa aber der Zutritt zweimal verweigert wurde.
Schuld sind die Nutzungsbestimmungen. Demnach dürfen Vereinsangehörige fünf Mal im Jahr auch Gäste zur Schwimmstunde mitbringen. Allerdings gelte der freie Eintritt in Begleitung eines Mitgliedes für Auswärtige, die weiter entfernt wohnen, erklärt der Vorsitzende der Schwimmfreunde, Herbert van Hall. Einwohner aus Alpen, Kalkar und Veen fallen nicht darunter. Pech für die sechsjährige Luisa, die in der Gemeinde Alpen wohnt.
Marc Buchholz will nicht, dass Großvater und Enkelin noch einmal vor verschlossener Tür stehen müssen. Deswegen schickt er ihnen im Namen der Stadt Kevelaer einen Gutschein über dreimal freien Eintritt im Kevelaerer Schwimmbad. "Wir haben ein tolles Schwimmbad und tolle Schwimmmeister", stellt er klar. Und außerdem ist da noch das große Projekt Lehrschwimmbecken, das bald kommt. Genau das Richtige also für eine junge Schwimmerin wie die sechsjährige Luisa.
"Um Ihnen und Ihrer Enkeltochter ein vielleicht alternatives Angebot zu unterbreiten, sende ich Ihnen einen Gutschein und eine Information über das Kevelaerer Hallenbad zu. Ergänzen möchte ich schon jetzt, dass die Stadt Kevelaer, entgegen vieler anderer Kommunen, die Wasserfläche des bestehenden Hallenbades um ein Mehrzweckbecken erweitern wird. Der erste Spatenstich ist für Mitte 2017, die Fertigstellung in 2018 geplant", gibt Buchholz einen Ausblick in die Zukunft. Buchholz wünscht "viel Spaß und Freude" im Kevelaerer Hallenbad, dort, wo Großvater und Enkelin garantiert nicht abgewiesen werden.
Auch der Xantener Bürgermeister Thomas Görtz will die Sache nicht so stehen lassen (wir berichteten). Er ist selbst Mitglied bei den Schwimmfreunden. Die jetzige Praxis sei nicht nachvollziehbar und die Statuten nicht logisch. Deswegen will der Bürgermeister bei der kommenden Mitgliederversammlung einen entsprechenden Änderungsantrag stellen.