Xanten Historiker-Roman spielt in Xanten

Xanten · 9 n. Chr. - Varus ist tot, seine Legionen sind vernichtet. Nur wenige entgehen dem Tod auf dem Schlachtfeld. Einer von ihnen ist der junge Optio Sextus Valerius. Es gelingt ihm, auf die andere Rheinseite zurückzukehren, um einen Neuanfang zu wagen. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los: Er verstrickt sich in die Machenschaften seines Freundes Lucius Poblicius, der als Kriegsgewinnler und Waffenschieber von der Niederlage profitiert. Der neue Roman von Verlagsgründer, Historiker und Archäologe Michael Kuhn wirft den Leser direkt ins Geschehen: Er erzählt einerseits die persönliche Geschichte eines Überlebenden, andererseits ist "Sextus Valerius" ein Wirtschaftskrimi. Und auch die großen politischen Fragen zu Beginn unserer Zeitrechnung bleiben nicht auf der Strecke. "Der von den Truppen geliebte Feldherr Germanicus wollte beenden, was Varus begonnen und nicht geschafft hat", so Kuhn. "Er wollte die rechtsrheinischen Gebiete zurückgewinnen. Es ging ihm auch darum, Ansehen bei seinen Legionen zu gewinnen und damit gegen seinen politischen Gegner Tiberius zu bestehen." Eine Spezialität des von Kuhn in Aachen gegründeten Ammianus-Verlags ist der Reiseführer-Anhang "Spurensuche", der die Leser an die Schauplätze im "wilden" Nordwesten des Imperiums führt. Xanten ist dabei ein Hauptschauplatz. Hier räumte Germanicus unter seinen Truppen auf: Er ließ die unzufriedenen Offiziere der Legio Rapax und Legio Alaudae in einer Blutnacht in ihren Betten töten. "Auch das ist natürlich Thema im Roman", sagt der Autor. "Die spannendsten Geschichten schreibt die Geschichte selbst."

"Sextus Valerius - Varusgold", 978-3-945025-07-9, 19,90 Euro

(RP)
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