Xanten Holpriger Weg zur Barrierefreiheit am Dom

Xanten · Für die Landeskonservatorin kommt ein Weg nur mit Granit in Frage. Manchen Politikern ist diese Lösung zu teuer.

Ein barrierefreier Weg um die Westseite des Doms herum soll Menschen mit einem Gehhandicap erlauben, problemloser in den Dom zu gelangen. Durch den Kreuzgang hindurch besteht keine Barriere, um in das Kirchenschiff zu gelangen. Dass die Immunität eine fußgängerfreundliche, barrierefreie Umgehung um den Dom herum erhalten soll, daran haben die Lokalpolitiker gleich welcher Couleur in den bisherigen Diskussionen keinen Zweifel gelassen. Doch der Weg dorthin ist holprig und auch noch nicht zu Ende gegangen.

Zwar liegt nun ein Ratsbeschluss vor, dass etwas geschehen muss. Doch der ist Teil der von Bürgermeister Thomas Görtz gerade erst beanstandeten Verabschiedung des Haushalts (wir berichteten). So besteht die - theoretische - Möglichkeit, dass sich noch etwas ändert.

Richard Lipp (Linke) zum Beispiel vermisste während der bisherigen Diskussionen in der vorlegten Planung weiterhin preiswertere Angebote im Vergleich zur vorgesehenen Pflasterung mit chinesischem Granit. Matthias Voll (BBX) kritisierte den Umgang mit Steuergeldern auf Kirchengrund. Peter Hilbig (FBI) hätte gerne einige Kostenschätzungen zu alternativen Materialien vorgelegt bekommen. "Es gibt hier viele Schattierungen. Hier fehlt uns jegliche Information", sagte Hilbig. "Eine wassergebundene Decke muss es ja nicht gerade sein." Und Sven Paeßens (CDU) sah einen Anteil der Kirche an den Baukosten von einem Drittel - maximal jedoch auf 50.000 Euro begrenzt - als zu gering an.

Doch die Chancen, dass etwas Anderes als der teure Granit zum Einsatz kommt, wie es Lipp forderte, stehen schlecht. Das lehnen nicht nur die anderen Politiker im Rat mehrheitlich ab: Der Gegenwind kommt auch aus den Reihen der Dombaukommission. In deren Sitzung, so berichtete der Technische Dezernent Niklas Franke im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt, habe Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke eine andere Gestaltung jedenfalls ausgeschlossen.

Im Ausschuss erinnerte BBX-Vertreter Matthias Voll an ein Gespräch mit dem Dienstleistungsbetrieb Xanten. Damals habe es geheißen, die Immunität sei in Kirchenbesitz, da könne die Stadt überhaupt keine Veränderungen vornehmen. Nun aber berufe sich die Stadt auf einen alten Vertrag mit der Gemeinde aus den 50er Jahren. Nach diesem Vertrag jedenfalls obliege der Stadt die Verkehrssicherheitspflicht rund um den Viktor-Dom. "Das und die Verbesserung eines Weges sind aber zwei Paar Schuhe. Ich möchte Einblick in den Vertrag ", sagte Voll auf Nachfrage der Redaktion. Der barrierefreie Weg sei zwar grundsätzlich eine gute Sache, so Voll: "Aber ich sehe rechtliche Probleme."

(kump)
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