Rheinberg Im Notariat geht es nicht staubtrocken zu

Rheinberg · Die 19-jährige Melissa van Bebber aus Sonsbeck hat sich für eine Ausbildung zur Notarfachangestellten bei Oliver Herlitz in Rheinberg entschieden. Der stark juristisch geprägte Berufsalltag sei sehr facettenreich, sagt sie.

 Melissa van Bebber mit ihrem Chef, Notar Oliver Herlitz. Die Auszubildende im ersten Lehrjahr hat ihren Arbeitsschwerpunkt im Grundstücksrecht bereits gefunden.

Melissa van Bebber mit ihrem Chef, Notar Oliver Herlitz. Die Auszubildende im ersten Lehrjahr hat ihren Arbeitsschwerpunkt im Grundstücksrecht bereits gefunden.

Foto: Fischer, Armin

Melissa van Bebber ist angehende Notarfachangestellte in Rheinberg. Ein Beruf, der für andere mächtig nach Paragraphen, Recht und Ordnung klingt, kommt der 19-jährigen Sonsbeckerin gerade recht. "Vieles ist kompliziert geschrieben, aber umsetzbar", meint sie. Seit September ist Melissa bei Notar Oliver Herlitz an der Rheinstraße in der Ausbildung und fühlt sich einfach wohl in ihrem beruflichen Umfeld.

Am Gelderner Berufskolleg hat die junge Frau die Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung gewählt, ihr Fachabi draufgesattelt. "Am Fach ,Recht im Alltag' hatte ich einfach Spaß", meint sie. Nach der Schule informierte sie sich über das Berufsbild der Notarfachangestellten und stellte fest, wie facettenreich der juristisch stark geprägte Berufsalltag ist. Ein Notariat ist bei Rechtsgeschäften zuständig für die Beurkundung jeglicher Art. Sie sind teilweise sogar verbindlich vorgeschrieben. Die vertragliche Gestaltung gehört mit zu den Kernaufgaben, beispielsweise beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie, eines Unternehmens oder aber im familiären Umfeld, wie der Aufsetzung eines Testaments.

Als sich für Melissa die Möglichkeit bot, vorab im Notariat von Oliver Herlitz verschiedene Arbeitsabläufe während eines Praktikums kennenzulernen, griff sie zu. Oliver Herlitz erkannte ihr Engagement und bot ihr einen Ausbildungsvertrag an. Heute, nach drei Monaten, fühlt sie sich in den verschiedenen Arbeitsbereichen zusehends sicher, "weil sich manche Vorgänge wiederholen und man weiß, dass man andere Dinge lernen kann", meint die Sonsbeckerin. Schon in das Vorstellungsgespräch ging sie vorbereitet und hatte "ein gutes Gefühl", wie sie im Rückblick meint.

Drei Jahre dauert ihre Ausbildung. Melissa hat klare Vorstellungen. "Ich möchte nach meinem Abschluss mich zur Fachassistentin weiterbilden", sagt die junge Sonsbeckerin. Ihren Arbeitsschwerpunkt hat sie im Grundstücksrecht bereits gefunden. Die vertragliche Ausgestaltung gefällt ihr, beispielsweise, wenn für den Hausbau ein Grundstück gekauft wird. "Das ist ein wichtiger Schritt im Leben, der vertraglich abgesichert werden sollte ", sagt sie. Für manchen mag das juristisch geprägte Berufsbild eher eine trockene Materie sein, nicht so für Melissa. "Man muss einfach für ein Gefühl dafür entwickeln", meint Melissa.

Als gute Vorbereitung für ihre Ausbildung hat sie die vorherige Auseinandersetzung mit dem Berufsbild empfunden, das Wissen um das Aufgabenfeld eines Notariats, das in der Öffentlichkeit eher wenig bekannt ist. "Wichtig ist, dass in der Ausbildungszeit die Zusammenarbeit mit den Kollegen im Team klappt", sagt sie. "Denn die Kollegen sorgen gleichzeitig für den Spaß am Beruf. Dann wächst man mit den Aufgaben."

Melissa ist momentan im Notariat Herlitz die einzige Auszubildende. Das soll sich ändern, denn im nächsten Jahr bietet Oliver Herlitz wieder einen Ausbildungsplatz an und will so dem in vielen Branchen drohenden Fachkräftemangel vorbeugen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort