Xanten In Wardt werden 37 Bäume gefällt

Xanten · Ahörner, Eichen, Linden und Buchen stehen dem Abriss des Nibelungenbades und somit dem Häuserbau im Wege.

 Die Bäume auf dem ehemaligen Badgelände fallen jetzt dem Abriss des Gebäudes zum Opfer. Dort soll ein Baugebiet entstehen.

Die Bäume auf dem ehemaligen Badgelände fallen jetzt dem Abriss des Gebäudes zum Opfer. Dort soll ein Baugebiet entstehen.

Foto: Fischer

Es darf geholzt werden: Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt hat das Fällen von 37 Bäumen auf dem Gelände des ehemaligen Nibelungenbades genehmigt und damit den Weg freigemacht für eine Bebauung des Geländes mit Wohnhäusern. Damit würde auch der seit Jahren immer wieder im Bezirksausschuss beklagte Mangel an Baugrundstücken gemildert, der es jungen Familien aus Wardt unmöglich macht, sich in ihrem Heimatdorf niederzulassen.

Unumstritten war der Beschluss allerdings nicht. "Wir können doch nicht einen kleinen Mischwald abholzen", ärgerte sich Werner Paeßens (BBX). Und Detlev Achterberg (SPD) gefiel schon gar nicht, dass der Ausschuss erst zur Sitzung mit einer Tischvorlage überrascht worden sei: "So etwas sollten wir doch nicht übers Knie brechen", sagte er und bekam Rückendeckung von seinem Parteifreund Detlev Wienemann. Der schlug vor, das Thema erst einmal im Wardter Bezirksausschuss beraten zu lassen.

Davor aber warnten Bürgermeister Thomas Görtz und der Technische Dezernent Niklas Franke nachdrücklich. Dass der Antrag so knapp ins Rathaus kam, habe auch ihn geärgert, sagte Franke. Gleichwohl müssten die Bäume weg, da sie unmittelbar im Abbruchbereich des Bades und teilweise sogar auf den unterirdischen Kelleranlagen stünden. Und zwar bald, betonte Görtz: "Wenn wir jetzt eine Ehrenrunde drehen, passiert an dieser Stelle ein Jahr lang gar nichts." Will heißen: Die nächste Sitzung des Wardter Bezirksausschusses ist erst für den 24. Februar vorgesehen. Und ab dem 28. Februar dürfen Bäume nicht mehr gefällt werden - bis zum 31. Oktober. Das schreibt das Gesetz aus Naturschutzgründen so vor. "Erklären Sie mal denen, die hier bauen wollen, dass sie noch ein Jahr warten müssen, mahnte der Bürgermeister eindringlich.

Rückendeckung bekam er von der FBI. Michael Reuter: "Wir haben hier ein Baugebiet beschlossen. Da lässt sich doch jetzt nichts mehr ändern. Der Ausschuss stimmte schließlich mit zwölf Ja- und acht Nein-Stimmen für das Fällen der 15 Ahornbäume, sechs Eichen, fünf Linden, drei Robinien, zwei Gleditschien, zwei Buchen sowie je eines Feuer- und Blätterahorns, einer Stiel- und Roteiche mit Stammumfängen von jeweils mehr als einem Meter. Dafür sollen 20 Blutahornbäume entlang des Alleenradweges sowie 17 neue Bäume (Buchen, Eichen oder Ahorn) im neuen Baugebiet gepflanzt werden.

(RP)
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