Xanten Inklusionsbeirat für eine Umlaufsperre am Alleenradweg

Xanten · Was nicht sein darf, passiert trotzdem: Auf dem Alleenradweg werden immer wieder Kraftfahrzeuge gesichtet, vorzugsweise Traktoren. Davon hatte Wolfgang Diamant Ende September schon im Bezirksausschuss berichtet. Der sehbehinderte Marienbaumer hat selber die Erfahrung gemacht, war mit seinem Hund auf dem Alleenradweg unterwegs und hörte hinter sich ein Motorengeräusch, das immer näher kam. "Ich bin dann in den Graben ausgewichen." Diamant beantragte den Einbau einer Umlaufsperre: "Landwirte werden sich hüten, sie zu umfahren." Der Technische Dezernent Niklas Franke hatte im Bezirksausschuss angekündigt, dass die Stadt sich den gesamten Alleenradweg ansehen werde.

Das, so berichtete der hauptamtliche Behindertenbeauftragte Michael Verhalen in der jüngsten Sitzung des Inklusionsbeirates, ist offensichtlich geschehen. Der Fachbereich Stadtplanung und der Dienstleistungsbetrieb Xanten (DBX) seien in der Abstimmungsphase, ob eine Umlaufsperre oder ein hoher Poller an der Ecke Alleenradweg/Steingensstraße errichtet werden soll. Geplant sei die Umsetzung der Sperre dann für Februar. Wolfgang Diamant, Vorsitzender des Inklusionsbeirates, hält nichts von Pollern. "Die kann man nicht mit dem Stock ertasten." Der Inklusionsbeirat plädiert deshalb für eine Umlaufsperre, durch die man, so Angela Weniger, auch mit breiten Fahrrädern oder großen Rollstühlen durchkommen muss.

Zweites Thema im Inklusionsbeirat: Der barrierefreie Streifen vom Mitteltor bis zur Bahnhofstraße/Ecke Westwall, der schon auf der Prioritätenliste steht, die dem DBX vorliegt und die der gerade Schritt für Schritt abbaut. Der gepflasterte Mittelstreifen kommt, so Verhalen, und auch der ziemlich kaputte Übergang zum Parkplatz Westwall werde in Ordnung gebracht. Aus dem Beirat wurde angeregt, bei der Gelegenheit doch auch die Zugänge zu Arztpraxen und Apotheken zu pflastern.

Auch diese Anregung kommt auf die Prioritätenliste, die jetzt aktualisiert und im Januar an die Fraktionen geschickt wird, damit sie in die Haushaltsberatungen mit aufgenommen werden können. Das Kopfsteinpflaster, darin stimmten alle im Inklusionsbeirat überein, sei, um mit Angela Weniger zu sprechen, "für Gehbehinderte eine ganz harte Nummer. Wir dürfen nicht aufhören, darauf hinzuweisen". Auch die Treppe zur Markt-Toilette stelle für Gehbehinderte ein Problem dar. Denn sie müssten sich an zwei Geländern festhalten können - das Treppengeländer sei aber mittig eingebaut. Um es ein Stück nach rechts oder links zu versetzen, müssten einfach ein paar Schrauben gelöst und neu verankert werden.

Der DBX hatte für eine Begehung einige Terminvorschläge für den laufenden Monat gemacht. Nach Ansicht des Inklusionsbeirates müsse aber "einer dabei sein, der unsicher läuft, und versuchen, die Treppe 'runterzukommen". Angela Weniger erklärte sich gerne dazu bereit. Allerdings ist sie voll berufstätig und hat nur spätnachmittags Zeit. Jetzt will man mit dem DBX einen passenden Termin für Januar suchen.

Bei der Begehung will man auch den Behinderten-Aufzug unter die Lupe nehmen. Auf Unverständnis stößt im Inklusionsbeirat die Tatsache, dass die Markt-Toilette auch während des Weihnachtsmarktes um 20 Uhr abgeschlossen wird. Wolfgang Diamant will einen Antrag formulieren, dass die Toiletten bei größeren Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt länger offengehalten werden.

(jas)
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