Xanten Inklusionsbeirat stellt 28-Punkte-Plan vor
Xanten · Vom Aufzug am Markt bis zu den Stufen am Dom - in Xanten gibt es viele Orte mit Handlungsbedarf.
Im Rathaus wird das WC barrierefrei zu erreichen sein, ein glatter Weg ohne Stolperfallen um den Dom herum ist in der Planung, und die Poller auf der Boxteler-Bahn-Trasse sind inzwischen so auseinandergesetzt, dass Menschen mit Rollator sie umkurven können: Es tut sich was für Menschen mit Behinderungen. 28 neuralgische Punkte hat der neue Inklusionsbeirat, dem sieben Vertreter von Behinderten mit unterschiedlichsten Handicaps angehören, unter dem Vorsitz von Wolfgang Diamant, blind und auf Hilfe angewiesen, gesammelt und nach Wichtigkeit aufgelistet.
Angefangen von zu engen oder abzusenkenden Bürgersteigen bis zu fehlenden Behindertentoiletten an Bushaltestellen und Zebrastreifen. Der Baum an der alten Post, dessen Wurzeln das Pflaster hochdrücken, steht auf der Liste, ebenso die Bordsteine an der Uedemer Straße, die Holzbrücke im Hafen in Wardt, der Friedhof in Xanten, wo zusätzliche Bänke gewünscht sind.
Ganz oben auf der Prioritätenliste: Der Aufzug an der Toilettenanlage auf dem großen Markt (Angela Weniger: "Der Aufzug, der ein Schweinegeld gekostet hat, ist eine Katastrophe"), die Pflastersteine im Stadtgebiet und die Stufen vor dem Haupteingang am Dom (weil eine Schräge angeblich nicht möglich ist, hat Weniger schon vor Monaten in einem Brief an die Propsteigemeinde eine mobile Rampe angeregt). Auch das zweite Geländer an der Treppe zum Rathaus steht ziemlich weit oben. Das, so bittet Helga Schüngel, möge doch nicht auch wieder eckig sein: "Menschen mit Arthrose oder Rheuma können ein eckiges Geländer schlecht greifen."
"Wir sind keine Bittsteller. Wir wollen nur, dass Vorschriften und Normen eingehalten werden", merkte Reiner Michels (er ist taub) in der Sitzung des Inklusionsbeirates an. Diamant beschwichtigte: "Das macht sicher niemand aus Böswilligkeit. Die Leute wissen einfach nicht um die Probleme behinderter Menschen - weil sie selber keine Behinderung haben."
Ratsmitglied Peter Hilbig (FBI) hatte um eine Auflistung gebeten, was wo im Sinne von Menschen mit Behinderungen verbessert und geändert werden müsste; zwei Wochen bleibt die Liste noch "offen", können Bürger weitere Vorschläge machen. Ansprechpartner ist Wolfgang Diamant (0175 5885353). Behindertenbeauftragter Michael Verhalen bot an, die Liste an die entsprechenden Entscheidungsträger in der Verwaltung weiter zu reichen.