Xanten Interesse an Biotonne ist noch zu gering

Xanten · Mit der vierten Tonne vor der Haustür lassen sich Restmüllgebühren sparen. Bislang sind gut 1000 Verträge unterzeichnet.

 Bitte nicht fallenlassen! Bürgermeister Thomas Görtz, Schönmackers-Regionalleiter Wolfgang Scheuren, Technischer Dezernent Niklas Franke und Georg Rösen von der Bauverwaltung werben für die Biotonne.

Bitte nicht fallenlassen! Bürgermeister Thomas Görtz, Schönmackers-Regionalleiter Wolfgang Scheuren, Technischer Dezernent Niklas Franke und Georg Rösen von der Bauverwaltung werben für die Biotonne.

Foto: Heinz Kühnen

Georg Rösen sammelt im Rathaus eifrig Postkarten, Briefe, Faxe und Mails. 1000 hat der beim Amt für Planen und Bauen für die Abfallentsorgung zuständige Mitarbeiter bislang bekommen. Inhalt: Ja, ich möchte die Biotonne haben. Bis Ende März, so Rösen, sollten auf jeden Fall noch 500 Anmeldungen unter Dach und Fach sein, damit sich Erstbestellung der Tonnen bei der Firma Schönmackers auch lohnt. Mit der Einführung der Biotonne, so Bürgermeister Thomas Görtz, lande auch Xanten "abfalltechnisch im 21. Jahrhundert". In NRW seien bereits mehr als 90 Prozent der Kommunen dabei.

Xanten mit seiner überwiegend ländlichen Struktur hat die Bio-Tonne bisher eher mit spitzen Fingern angefasst. Im März 2015 beschloss der Rat auf Antrag der CDU, dass ab 2016 die Tonnen gefüllt und geleert werden sollten. Dann war von einem entsprechenden Erlass des Umweltministeriums die Rede, der aber nie kam. Nach einem halben Jahr Wartezeit gab es am 7. Dezember 2016 noch mal einen Ratsbeschluss mit einem einstimmigen Bekenntnis zur Biotonne. Im Mai und Juni sollen die ersten Tonnen ausgeliefert werden, am 6. Juli die Lkw anrollen.

Es seien vor allen Dingen Haushalte aus den Ortschaften, die sich für die 240-Liter-Tonne interessierten, sagt Rösen. Die Rechnung geht offensichtlich da auf, wo die Gärten hinterm Haus neben dem Grill und einem Sandkasten auch pflanzliches Inventar zulassen. Alle zwei Wochen wird dort demnächst die 240-Liter-Tonne geleert. 40 Euro sind dafür im Jahr fällig. Macht einen monatlichen Grundpreis von 3,33 Euro.

Es gibt keinen Anschlusszwang, jedoch einen leichten -Druck. Mit den aktuellen Abgabebescheiden wurden auch die Antragsformulare verschickt. In den Inklusivleistungen enthalten sind demnächst die Tannenbaum-Abfuhr sowie (anders als im Abfallkalender noch vermerkt) die Abholung der Gartenabfallsäcke und Bündel zweimal im Frühjahr und viermal im Herbst. Von Juli bis Mitte Oktober werden lediglich die Biotonnen abgefahren.

Wer Grünschnitt ohne Tonne gratis loswerden will, muss ihn zum Wertstoffhof nach Birten karren. Die Gartenabfallsäcke werden demnächst mit 2 Euro doppelt so teuer. "Der Preis war bislang über die allgemeinen Gebühren subventioniert", sagt der Bürgermeister, "das geht nicht mehr, wenn wir die Biotonne im Angebot haben." Mit der könnten die Xantener schließlich sparen - wenn sich das Aufkommen des im Asdonkshof teurer zu verkaufenden Restmülls verringere, so dass kleinere Tonnen mit längeren Abfuhrintervallen möglich seien.

Wolfgang Scheuren, Regional-Leiter des Xantener Entsorgers Schönmackers, freut sich nicht nur über den langfristigen Vertrag mit der Stadt bis 2021, den der Hauptausschuss allerdings noch absegnen muss, sondern auch für seine Mitarbeiter, die die bei Nässe richtig schweren Grünschnitt-Säcke nicht mehr stemmen müssen.

Und wenn zwischen verschiedene Einfüllstoffe immer ein paar Zeitungen gelegt, auf "kompostierbare" Plastiksäcke wegen ihrer zu langen Rottezeit verzichtet und die Tonnen immer schön mit einem Schlauch gereinigt würden, sieht er rosaroten Zeiten mit der grauen Tonne und ihrem braunen Deckel entgegen.

(RP)
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