Sonsbeck Jugendliche legen Geschichte frei

Sonsbeck · Im Haus der offenen Tür in Sonsbeck haben die jungen Leute renoviert und stießen dabei auf Wandmalereien.

 Die Jugendlichen waren begeistert, als sie bei der Renovierung auf alte Wandmalereien stießen. Diese sollen unbedingt erhalten bleiben, beschlossen die Jugendlichen.

Die Jugendlichen waren begeistert, als sie bei der Renovierung auf alte Wandmalereien stießen. Diese sollen unbedingt erhalten bleiben, beschlossen die Jugendlichen.

Foto: Rita Hansen

"Es war der Wunsch der Jugendlichen", erzählt Nadine Rayermann, Leiterin des H.o.T., wie es zu den Renovierungsarbeiten im Haus der offenen Tür (H.o.T.) kam. Man glaubt es gerne, wenn man sieht, mit welchem Eifer Laurin, Justin und Robin Bretter für die Wandverkleidung anbringen. Jörg Wieden, Hausmeister und Gärtner, schaut zu, erklärt geduldig, korrigiert hier und da und lässt die Jugendlichen ansonsten eigenständig arbeiten. "Ich zeige den Jungs und Mädchen, wie es geht.

Die sollen wissen, wie man so etwas macht", lautet die Devise von "Hausmeister Krause", wie die Kids ihn neckend nennen. In der letzten Märzwoche wurden der große Raum sowie die Küche im H.o.T. ausgeräumt. Im Anschluss wurden die alten Tapeten von der Wand gekratzt. Da Nadine Rayermann die Kinder und Jugendlichen nicht auf Leitern rumturnen sehen wollte, baute man ein Gerüst auf, um gefahrenfrei auch in den äußersten Ecken der hohen Räume agieren zu können.

Als die Tapetenstücke fielen, tauchte ein Stück Geschichte des Hauses wieder auf. An der Fensterfront des Saales fand sich eine alte Wandmalerei. "Suchet den Herrn, so werdet ihr leben" steht mehr oder weniger verblichen an der Wand. Zwischen den Worten ist das Pax Christi Zeichen, umrankt von Weinreben. "Das wollen wir erhalten. Wir werden die alten Zeichen nachpinseln und einen Rahmen darum machen", berichtet die Leiterin. Einen weiteren Hinweis auf vergangene Zeiten entdeckte die Renovierungscrew an einer Rigips-Wand.

"Vor 30 Jahren wurde hier im September ebenfalls renoviert. Herr Matten hat die Zahlen auf der Wand notiert." Fünf bis zehn Helfer sind meist aktiv bei den Arbeiten dabei. "Ich finde es bewundernswert, wie die hier freiwillig schuften", sagt Rayermann. Abends habe sie die eifrigen Helfer quasi rauswerfen müssen, damit sie ihre Arbeit unterbrachen. Schließlich war in der ersten Woche morgens noch Schule.

In den Ferien wird bereits morgens mit der Arbeit begonnen. Der große Raum soll neben der Wandverkleidung neue Tapeten sowie einen neuen Boden erhalten. Wenn alles fertig ist, werden zudem neue Möbel geliefert. In der Küche wird gestrichen. Hier werden Boden, Spüle sowie Kühlschrank erneuert. "Den Rest hübschen wir mit Folien auf." Viele Entscheidungen hat Nadine Rayermann mit den Kids getroffen.

"Mir war es wichtig, dass es ,ihr H.o.T.' wird. Sie sollen sich hier wohlfühlen." Justin fasst zusammen, warum sich alle so reinhängen: "Es ist für uns. Und es war vorher nicht schön. Wenn man sieht, wie viel wir schaffen, dann motiviert das außerdem auch." Augenzwinkernd kontert Nadine Rayermann: "Sie haben selber daran gearbeitet. Dann werden sie hoffentlich zukünftig auch helfen, es so schön zu halten."

Und als Dank gab es dann am Wochenende noch ein kleines Fest.

(rih)
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