Xanten Keine rosigen Zeiten

Xanten · Die Versammlung der evangelischen Gemeinde Xanten-Mörmter bot einigen Diskussionsstoff. Zu den Themen gehörten die Winterschließung der Kirche in Mörmter, Finanzen sowie eine künftige Kirchenbestuhlung in Xanten.

Gemeindliche Belange standen auf der Tagesordnung der evangelischen Gemeinde Xanten-Mörmter. "Es geht ums nackte Geld", meinte Pastor Hans-Joachim Wefers, als er über die Ersparnis berichte, die die Winterschließung der Kirche Mörmter in den Monaten November bis März für das Gemeindesäckel bringt. Mit jährlich rund 2000 Euro ist zu rechnen, wie der Überblick der Vergleichsjahre zeige. 1700 Euro, also rund 80 Prozent, seien Personalkosten, lediglich 400 bis 700 Euro entfallen – je nach Ölpreis – auf die Energiekosten. Die Kirche sei durchgängig acht Grad warm, für Gottesdienstzeiten werde durchgewärmt, wie zum ersten Gottesdienst in diesem Jahr an Karfreitag.

Ehrenamtlicher Küsterdienst

"Ist es das wert, dass Mörmter deshalb aus unserem Blickfeld verschwindet?" fragte die Gemeindeversammlung das Presbyterium. Zeitgleich signalisierte der Förderverein (er hat momentan rund 26 Mitglieder), einen Teil der Kosten zu tragen und auf ehrenamtlicher Basis den Küsterdienst aufzufangen. Ein Versuch, so die Versammlung, der auszuprobieren sei.

Dirk Kornelius, Vorsitzender Finanzen im Presbyterium, informierte die Gemeinde, dass das Jahresergebnis 2009 ein Defizit von 12 700 Euro aufweise. "Auch für die Zukunft kann ich keine Hoffnungen machen. Es sieht nicht rosig aus", so Kornelius. Sinkende Kirchensteuereinnahmen sorgten für rund 22 000 Euro weniger Zuweisungen vom Kirchenkreis. Erfreulich sei hingegen, so Kornelius, "dass die Gemeinde sehr rege und spendenfreudig ist."

Behindertengerechter Zugang

Pfarrerin Ulrike Dahlhaus berichtete über abgeschlossene Bauaktivitäten wie die Sanierung von Dach und Orgelempore. Für 2010 stehe der Bau eines behindertengerechten Zugangs auf dem Plan. Kostenpunkt: rund 1700 Euro. Bei der Einrichtung eines zusätzlichen Kita-Angebots für die Betreuung der unter Dreijährigen schlägt der zehnprozentige Eigenanteil von 18 000 Euro zu Buche, die Gesamtkosten liegen bei 180 000 Euro.

Überaus intensiv gestaltete sich die Erörterung, wie künftig Gottesdienste in Mörmter und Xanten im Sommer gestaltet werden können. Angedacht ist, in Mörmter am erster Sonntag im Monat, 10 Uhr, und in Xanten am ersten Sonntag, 18 Uhr, einen Gottesdienst zu feiern. Auf die Frage, ob die bestehenden Bänke besser durch Stühle ersetzt werden, formulierte die Gemeindeversammlung einen Prüfauftrag für das Presbyterium.

Die Beantwortung der Frage nach dem Ursprung der so genannten Bindersteine, die momentan auf dem Marktplatz verbaut werden, steht noch aus. Die evangelische Gemeinde hat bei der DBX nachgefragt und kann buchstäblich zum Stein des Anstoßes werden. Vermutlich stammt das verwendete Baumaterial aus Vietnam und China und wurde von Kindern abgebaut.

(RP)
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