Xanten Kindergartenplatz - ein rares Gut

Xanten · Das neue Kindergartenjahr hat begonnen. In Alpen, Sonsbeck und Xanten ist die Kindergarten-Welt noch in Ordnung: Alle Tagesstätten sind gut ausgelastet, aber es gibt keine Überbelegung. Sollte es Zuzüge von Eltern mit Kleinkindern geben, könnten die Zöglinge problemlos untergebracht werden.

Rheinberg ist selbst verantwortlich. Hier hapert's: "Es fehlen Plätze für Kinder ab drei Jahren", so die Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach jüngst bei der Übergabe eines Förderbescheides an das DRK, das in Ossenberg eine neue Tagesstätte im Obergeschoss der ehemaligen Grundschule betreiben wird. Kosten für den Ausbau: 480 000 Euro. Von Mai an können dort zunächst 35 Ü3-Kinder (später 43 Kinder) betreut werden.

Rheinberg: Zum Stichtag 1. Juli lebten hier 767 Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht. Fürs laufende Kindergartenjahr werden laut Nadine Franke vom Fachbereich Jugend ca. 180 "hereinwachsende Kinder" erwartet. Gemeint sind Kinder, die bis zum 31. Juli 2018 drei Jahre alt werden. Die Anzahl der unter Dreijährigen beträgt 493. In der Stadt gibt es 16 Kindertageseinrichtungen mit 715 Plätzen für die Ü3-Betreuung und 150 Plätze für Kinder unter drei Jahre. Zusätzlich gibt es 126 Tagespflegeplätze, neun für Ü3-Kinder.

Sechs Kindergärten gibt es in der Gemeinde Alpen. 46 Plätze sind hier mit Kindern unter drei Jahren belegt, 260 Kinder sind über drei Jahre. 31 Kinder unter drei Jahren sind bei Tagesmüttern. 242 Kinder werden in fünf Tageseinrichtungen in Sonsbeck betreut, 35 von ihnen in U3-Gruppen. Zusätzlich sind 21 Kinder bei fünf Tagesmüttern, ein Teil von ihnen bei den "Wiesenkindern", eine Großtagespflegestelle des DRK-Kindergartens.

In Xanten gab es durch Zuzüge in Neubaugebieten mehr Kinder als Betreuungsplätze. So wurde im ehemaligen Sprachheilkindergarten an der Rheinstraße eine zeitlich befristete Gruppe eingerichtet. Die zieht demnächst um: Die Propsteigemeinde erweitert nebenan den St.-Viktor-Kindergarten. 523 Plätze gibt es in den 14 Kindertagesstätten für Ü3-Knirpse. 95 Kinder sind in der U3-Betreuung. Außerdem werden 68 Kinder unter drei Jahren von Tagesmüttern betreut.

Regelmäßig schaut Jugendhilfeplanerin Anne Wiese ins "KiTa-online-Verfahren" nach, das das Kreisjugendamt vor drei Jahren installiert hat. Hier können sich Eltern registrieren (lassen), die einen Kindergartenplatz suchen. "Dadurch haben wir einen guten Überblick und können schnell reagieren", so Gabriele Klein.

Im Idealfall ist eine Fachkraft für maximal drei Kinder unter drei Jahren und für 7,5 Kinder über drei Jahre verantwortlich - so der von der Bertelsmann Stiftung empfohlene Personalschlüssel. Die Stiftung mit Sitz in Gütersloh hat die Qualität der Kindertagesstätten in NRW unter die Lupe genommen und das Ergebnis der Studie jetzt vorgestellt. Bei der U3-Betreuung liegt der Kreis Wesel im Mittelfeld: 3,7 Kinder von eins bis drei kommen hier auf eine Erzieherin. Deutlich schlechter schneidet der Kreis Wesel beim Personalschlüssel in Gruppen für Kinder ab drei ab: Hier ist eine Fachkraft für 9,5 Kinder zuständig, statistisch betrachtet. Aber es geht noch schlechter: Schlusslicht bei der U3-Betreuung ist Solingen (4,9 Kinder pro Fachkraft), bei Kindern ab drei Jahre liegt Olpeweit hinten (10,3 : 1).

www.laendermonitor.de

(jas)
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