Alpen Kleine Piloten kleben segelnde Gleiter

Alpen · Der Menzelener Modellbau Club ist mit seinen Beitrag zum Ferienprogramm jährlich ein Magnet für Alpens Kinder.

 Nach dem Bau der Segelgleiter beweist der Testflug, ob die jungen Konstrukteure ein gutes Händchen gehabt haben. Wenn nicht gut geklebt wird, sind Bruchlandungen programmiert.

Nach dem Bau der Segelgleiter beweist der Testflug, ob die jungen Konstrukteure ein gutes Händchen gehabt haben. Wenn nicht gut geklebt wird, sind Bruchlandungen programmiert.

Foto: Olaf Ostermann

Dieser Termin ist bei den Alpener Ferienspielen immer wieder ein Selbstläufer: Flugzeuge bauen beim Menzelener Modellbau Club (MMC). So waren auch diesmal wieder rund 30 Nachwuchskonstrukteure auf die Anlage Am Hanning gekommen, um mit Kleber aus vielen Einzelteilen einen windschnittigen Wurfgleiter zu erstellen.

Doch zunächst sind es nur einige flache Balsaholz-Brettchen, die aus der Packung mit der Aufschrift "Piccolino" purzeln. Aus denen befreien Vereinsmitglieder mit einem scharfen Messer Tragflächen, Rumpf und Leitwerk, während die sechs bis zehnjährigen Ferienkinder die Bauanleitung studieren. "Es ist ganz wichtig, dass Seitenleitwerk gerade einzukleben. Je genauer ihr baut, desto besser fliegt euer Gleiter", erklärt Jürgen Großhardt.

Luis Baus hört gespannt zu. Für den Neunjährigen hat sich mit der Teilnahme ein Traum erfüllt. "Ich wollte immer schon wissen, wie man ein Flugzeug baut", erzählt der Junge aus Alpen. Eine halbe Stunde später ist sein Gleiter auch schon fertig, Sekundenkleber sei Dank. Luis' Fazit: "Eigentlich ganz einfach. Die schwierigste Phase daran ist das Warten, bis der Kleber trocken ist."

Der hält dann allerdings bombenfest, wenn's schiefgeht sogar die Finger. Deshalb kleben die erfahrenen Vereinsmitglieder nach der genauen Anweisung der kleinen Tüftler. "Er klebt, aber ich sage wohin", berichtet Zoe. Die Zweitklässlerin studiert aufmerksam die Montageanleitung, bevor sie ihrem "Baugehilfen" Heinz Wanders die einzelnen Balsateile anreicht. Nach ausgiebigen Testflügen werden die kleinen Segler veredelt. Mit Filzstiften zeichnen die Kinder Pilotenkanzel, Motor und Kennungen auf ihre Werke. Die Profis erkennt man daran, dass sie die Tragflächen verlängern, um eine bessere Gleitleistung zu erzielen. Die kann entscheidend sein, wenn es im anschließenden Wettbewerbsfliegen darum geht, wessen Wurfgleiter am längsten in der Luft bleibt.

Während die Kinder auf der Wiese an ihrer Wurftechnik feilen, genießen ihre Baugehilfen bei einer Tasse Kaffee die verdiente Pause. Lange dauert die allerdings nicht, dann kommen die ersten Bruchpiloten angerannt. "Ich bin einfach nur geflogen, plötzlich fielen ein Flügel und das Leitwerk ab", erzählt Helena. Das geschulte Personal der Reparaturwerkstatt hat die Ursache schnell gefunden. "Der Rumpf war nicht ordentlich verklebt", erläutert Wanders.

Ruckzuck geht's wieder aufs Fluggelände, wo Hans-Josef Specker schon die vier Motoren seines Nachbaus einer Hercules-Frachtmaschine der Bundeswehr eingeschaltet hat. Kaum ist die Maschine im Himmel, öffnet Specker über den Köpfen der Kinder die Ladeluke und lässt Bonbons regnen. Weil die alleine aber nicht satt machen sollen, gibt es noch "Hot Dogs" für alle.

Selbstverständlich durften die Kinder ihre Wurfgleiter mit nach Hause nehmen. Übrigens: Wer auf den Geschmack gekommen ist, darf gerne wiederkommen. "Jeder ist eingeladen, sonntags ab 10 Uhr unter fachkundiger Anleitung Modelle durch die Luft zu steuern, es kostet nichts", verspricht Vereinsvorsitzender Michael Averdunk.

(erko)
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