Sonsbeck Kühne will Sonsbecks Bürgermeister werden

Sonsbeck · Der FDP-Politiker soll am 5. Februar nominiert werden. Einen gemeinsamen Oppositionskandidaten wird es in Sonsbeck nicht geben.

 Jürgen Kühne hofft, dass die FDP ihn nominiert und dass viele Sonsbecker ihm am 25. Mai ihre Stimme geben.

Jürgen Kühne hofft, dass die FDP ihn nominiert und dass viele Sonsbecker ihm am 25. Mai ihre Stimme geben.

Foto: olaf ostermann (archiv)

Jürgen Kühne will es noch einmal wissen. Zweimal ist er angetreten, um Bürgermeister in Sonsbeck zu werden, zweimal unterlag er gegen Leo Giesbers (CDU). Nun hat der Vorstand der FDP in Sonsbeck erneut beschlossen, Kühne als Kandidaten vorzuschlagen. Am 5. Februar soll der 44-Jährige bei einem außerordentlichen Parteitag der FDP Sonsbeck nominiert werden.

Die Erfahrungen aus der letzten Kommunalwahl hätten ihn bewogen, seinen Hut erneut in den Ring zu werfen, sagte Kühne gestern. 2009 hatten FDP, SPD und BIS zunächst einen gemeinsamen Kandidaten, Friedhelm Bogatka, präsentiert. Kurz vor den Wahlen kam es zum Zerwürfnis. Bogatka schmiss hin — und Kühne sprang als FDP-Kandidat ein, während SPD und BIS in die Röhre schauten.

Noch sieht sich Kühne als Bewerber, doch sollte er nominiert werden, sieht er gute Chancen, bei den Wahlen im Mai dem CDU-Kandidaten Heiko Schmidt Paroli zu bieten. "Leo Giesbers war eine anerkannte Persönlichkeit, die viel Gutes für Sonsbeck bewirkt hat", sagte Kühne. Gegen den politisch noch recht unbekannten Schmidt sei die Ausgangslage eine andere. Kühne ist im Ort persönlich und politisch verwurzelt. Er ist unter anderem Vorsitzender des Brieftaubenzuchtvereins Flink Sonsbeck und Mitglied im Reiterverein Graf Haeseler sowie im SV ("das gehört sich als Ur-Sonsbecker"). Und er hat 20 Jahre Politik mitgeprägt: Bevor er vor 15 Jahren für die FDP in den Rat der Gemeinde einzog, war er bereits fünf Jahre lang als Sachkundiger Bürger tätig gewesen. Seit zehn Jahren ist Kühne Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Rat.

"Ich kann politische Zusammenhänge anders einschätzen als jemand, der von außen dazukommt", zeigte sich Kühne überzeugt. Dass er über keine Erfahrungen im Leiten einer Verwaltung verfüge, sieht er nicht als Nachteil. "Der Gesetzgeber hat nicht ohne Grund verfügt, dass auch Nicht-Verwaltungsleute Bürgermeister werden können." Es gebe die entsprechenden Fachleute im Rathaus.

Und: Er wolle ein Stück weg vom Verwaltungsdenken hin zu einem betriebswirtschaftlichen Denken. Näheres über seine Ideen will der gelernte Landmaschinenmechaniker, der seit 16 Jahren Inhaber eines Handwerksbetriebs ist, bei der FDP-Versammlung am 5. Februar sagen.

Im Zuge der Diskussionen über die Bürgermeisterkandidatur innerhalb der CDU sei er immer wieder ermuntert worden, erneut zu kandidieren, sagt Kühne. "Auch von Leuten, die nicht der FDP angehören." So baut er darauf, dass ihm am 25. Mai die eine oder andere Stimme aus einem anderen politischen Lager zufallen könnte. Einen gemeinsamen Kandidat der Opposition werde er aber nicht. SPD und BIS werden wohl ebenfalls Bürgermeisterkandidaten aufstellen. Was sich als strategischer Vorteil erweisen könnte: Erreiche einer der Kandidaten bei den Wahlen am 25. Mai nicht die absolute Mehrheit, so Kühne, dann komme es zur Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen. Ddann könnte es richtig spannend werden.

(RP)
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