Xanten Kurpark: Bauarbeiten verzögern sich

Xanten · Bei den Vorbereitungsarbeiten für die neuen Kurparkwege ist der Tiefbauer auf Humusboden gestoßen. Standsicherheit muss aber gewährleistet sein, damit Künstlerin Nicole Peters (Foto) ihren zwölf Meter langen Drachen aufstellen kann. Kinder ab sieben Jahren sollen dabei helfen.

Der Zufall brachte es an den Tag. Bei den Vorbereitungen für die neuen Kurparkwege am Ostwall stellte der Tiefbauer fest, dass der Untergrund nicht so ist, wie er sein sollte. Statt dessen stießen seine Arbeiter punktuell auf Humusboden, sogenannte Linsen. Somit muss das Erdreich tiefer ausgeschachtet werden als geplant. Zugleich verzögern sich damit die für später im Nordwall geplanten Arbeiten. Denn derzeit weiß die Stadt noch nicht, was sie dort erwartet. Standsicherheit muss aber gewährleistet sein, damit Künstlerin Nicole Peters und ihre jungen Helfer einen begehbaren Drachen bauen können. Ursprünglich wollte die Gocherin in diesen Wochen damit anfangen, aber nun kann es auch Frühjahr 2018 werden.

Dabei hatte die Stadt bei den Bodenproben erheblich tiefer bohren lassen als die etwa 60 Zentimeter, die für den Aufbau des Untergrunds benötigt werden. Es ging vor allem um die Suche nach belastendem Material, der Überblick über die verschiedenen Erdschichten sollte ein Nebenprodukt der Erkundung sein. Beides war ohne Befund - bis nun der Tiefbauer mit seiner eigentlichen Arbeit begonnen hat.

Die genaueren Bodenuntersuchungen bringen den Zeitplan für die Bauarbeiten durcheinander. Derzeit hinkt die Stadt etwa anderthalb Wochen hinterher. "Wir wollen auf Nummer sicher gehen", sagt Stadtplanerin Christina Kutschaty. "Aber wir hoffen, die Zeit wieder auffangen zu können."

Ob die Proben am Nordwall das gleiche Ergebnis bringen wie am Ostwall, ist noch nicht sicher. Aber die Stadtplaner sind gewappnet, nachdem ein, wie Christina Kutschaty ihn charakterisiert, "ein Xantener Urgestein" schon einmal darauf hingewiesen hat, dass sich die Humusschicht bis dort hinziehen kann.

Das Auskoffern des Erdreichs kann nur in kleineren Etappen erfolgen, denn der Boden darf nicht lange offen liegenbleiben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er durch Regen zuschlämmt. Die Stadt muss sich auch auf höhere Kosten einstellen, doch die seien, so der Technische Dezernent Niklas Franke, überschaubar und gedeckt durch das gute Ausschreibungsergebnis für die Anlage des Kurparks.

Künstlerin Nicole Peters will das Kunstwerk für die Nibelungenstadt in Form eines großen Drachens von zwölf Metern Länge erstellen. In 13 Workshops hatten zuvor 180 Menschen mit ihr 22 kleine Drachen aus Ton modelliert. Aus ihnen stellten anschließend Teilnehmer einer Umfrage einen neuen Drachen zusammen. Von dem einzelnen Modell kamen die Flügel, von dem anderen der Kopf und so weiter. In diesem Juni wollte Nicole Peters mit der Umsetzung in Xanten beginnen. Kinder ab sieben Jahre sollten mitarbeiten können.

Nun muss sie umplanen. Möglicherweise kann sie erst im neuen Jahr nach der Frostperiode in Xanten das Projekt umsetzen, da sie dabei zum einen auf gutes Wetter, zum anderen aber auch auf die Unterstützung vieler junger Helfer angewiesen ist. Diese können aber nur in der Ferienzeit so richtig mit Hand anlegen.

Außerdem benötigt sie noch die Freigabe durch den TÜV. Der Drache aus einem Styroporkern und aus Beton mit Glasfaserarmierung ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Spielgerät, für das strenge Vorschriften gelten. Die Sachverständigen untersuchen anhand des Tischmodells zum Beispiel die Fallhöhe und den Fallschutz, achten auf Gefahrenstellen, an denen mit Fingern hängenbleiben kann, und ob die Röhre zum Durchkriechen groß genug ist.

(kump)
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