Xanten Labyrinth als Herausforderung

Xanten · Die Truppe der Pflasterer um Mirko Vucak hat Wort gehalten: Pünktlich zum Xantener Frühlingsmarkt können sich die Händler auf dem Großen Markt ausbreiten. Heute ab sieben Uhr beginnt der Aufbau der meisten Stände.

"Begehbar" bedeutet zwar "noch nicht fertig", doch Manfred Albrecht, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Gewerbetreibende Xanten (IGX), sparte gestern nicht mit Lob. Albrecht: "Man muss auch schon mal eine Sieben gerade legen. Die Abstriche sind deutlich kleiner, als wir zuvor befürchtet haben. Das ist schon super, was die Jungs da geleistet haben." Auch wenn jetzt noch mineralischer Sand auf der Fläche des Großen Marktes liegen bleiben muss, lasse sich bereits gut erkennen, wie das gepflasterte Labyrinth wirken wird.

Ohne Taschenrechner geht nichts

Das Labyrinth bezeichnete Mirko Vucak im Gespräch mit der RP als eine "handwerkliche Herausforderung". Seit neun Tagen arbeitet seine Truppe mit Hochdruck, um den Zeitverlust nach dem langen Winter in etwa aufzufangen. Sein Dortmunder Unternehmen sei zwar auch auf solche künstlerischen Pflasterarbeiten spezialisiert, doch "eine solche Größenordnung kommt auch bei uns eher selten vor". Vucak: "Hier geht nichts ohne Taschenrechner."

Bei einem Ortstermin mit der RP auf der Baustelle konnten Bürgermeister Christian Strunk und Ludger Sämisch (DBX) den Verdacht entkräften, die auf dem Markt verlegten Steine aus Italien und Vietnam könnten Produkte aus Kinderarbeit sein. Dies wird sowohl vom Lieferanten (Hauptsitz Baden-Baden) als auch von der Deutschen Botschaft in Hanoi bescheinigt.

Weiter geht es in der nächsten Woche mit dem Bereich um den Norbertbrunnen zwischen dem Kleinen und dem Großen Markt. Dienstag oder Mittwoch werden fünf Platanen vom Kleinen Markt in Richtung Norbertbrunnen versetzt. Die Baumgruben dafür sind bereits ausgehoben. Weil an verschiedenen Stellen Leitungen liegen, müssen dafür Bypässe verlegt werden.

In der Woche nach Ostern wird der Bereich der Fußgängerzone ab Eisdiele Santin bis zur Filiale der Deutschen Bank fertig. Die zurzeit provisorisch asphaltierte Baugrube vor der Evangelischen Kirche wird hingegen wieder geöffnet, weil dort der Schacht für den geplanten Kanalbau (Gegenstelle an der Karthaus) liegt.

Kanalbau ab Ende April

Die Kanalbauarbeiten im "Burst-Lining-Verfahren" werden Ende April beginnen. Bei diesem Verfahren wird das neue Rohr durch den alten Kanal gezogen. Entlang der Kanaltrasse werden bereits Schächte an jenen Stellen gegraben, an denen die Hausanschlüsse in den neuen Kanal führen.

Diese Erneuerung bezahlt die Stadt, wie Ludger Sämisch informierte. Allerdings habe die Stadt den betroffenen Hauseigentümern angeboten, in diesem Zusammenhang die gesetzlich bis Ende 2015 vorgeschriebene Dichtigkeitsprüfung der Anschlüsse am Haus miterledigen zu lassen.

Dichtigkeitsprüfung und eventuelle Erneuerung der direkten Hausanschlüsse müssten die Hauseigentümer jedoch bezahlen. Einige — so Sämisch — hätten das Angebot bereits angenommen. Allerdings habe der Gesetzgeber bis Ende 2015 "doch noch viel Zeit eingeräumt".

(RP)
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