Kreis Lange Liste der Warnungen

Kreis · Xanten / Sonsbeck (LT) Die Chronik der Warnungen zum Ärztemangel – auch in der besonderen Ausprägung des erwarteten Notstand für Xanten und Sonsbeck – ist lang.

Bereits im Mai 2005 reagierte Manfred Hegmann von der freien Wählergemeinschaft in Sonsbeck (BIS) fassungslos auf die Information, dass es wegen Überversorgung keine weitere Ärztezulassung – damals ging es um einen Kinderarzt – für die Gemeinde gibt.

Gleichzeitig schilderte Dr. Ghassan Mourheg im Gespräch mit der RP das (inzwischen gelöste) Problem, einen Nachfolger für seine Praxis in Xanten-Marienbaum zu finden. Drei Jahre später, im Oktober 2008, beruhigte Karin Hamacher, Pressesprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), dass die Prognosen für Xanten (Versorgungsgrad im Jahre 2016 bei 69,2 Prozent) und Sonsbeck (Versorgungsgrad 49,3 Prozent) hypothetische Hochrechnungen seien.

Im Januar 2009 forderte Kreisdirektor Ralf Berensmeier im Gespräch mit der RP von der KVNO, dass der Kreis Wesel bei der ärztlichen Versorgung wegen seiner ländlichen Struktur aus dem Verteilerschlüssel fürs Ruhrgebiet herausgenommen wird.

Berensmeier sprach zum ersten Mal die Bildung von Ärztezentren in größeren Städten und die Frage der Erreichbarkeit dieser Zentren mit dem öffentlichen Nahverkehr an.

Im Mai des vergangenen Jahres machte Dr. Johannes Kohler, Chefarzt am St. Josef Hospital in Xanten, im Gespräch mit der RP auf den sich abzeichnenden Ärztemangel an Krankenhäusern im ländlichen Raum aufmerksam. Mit Ausbildungskooperationen untereinander und Honorarärzten werde gegengesteuert.

Zeitgleich mit dem aktuellen Warnruf des VdK Niederrhein fällt die Nachricht, dass in Moers demnächst ein Medizinzentrum mit 14 Ärzten fertiggestellt wird.

(RP)
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