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Sonsbeck "Laubfrösche" gewöhnen sich an die Kita

Sonsbeck · Kleinkinder lernen im Evangelischen Gemeindehaus an der Herrenstraße in Sonsbeck in der "Loslösegruppe" ganz behutsam, sich vorübergehend von den Eltern zu trennen. Das sind wichtige Erfahrungen, die die Kinder weiterbringen.

 Leiterin Anja Paaßen mit Sarah auf dem Schoß beim Frühstück mit (vorne v.l.) Luka, Julian und Lukas.

Leiterin Anja Paaßen mit Sarah auf dem Schoß beim Frühstück mit (vorne v.l.) Luka, Julian und Lukas.

Foto: Olaf Ostermann

Sich austesten, auf die Wünsche der anderen Kinder eingehen und auch mal teilen müssen: Das (und noch vieles mehr) sind Erfahrungen, die die Jungen und Mädchen in der Loslösegruppe "Laubfrösche" im Wichernhaus der Evangelischen Kirchengemeinde Sonsbeck machen. "Oft ist es die erste Trennung von den Eltern, die die Kinder erfahren", erklärt Anja Paaßen. So lernen die Kleinkinder ab zwei Jahren nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch Vertrauen in andere. Einerseits in eine neue Bezugsperson. Aber auch noch einmal in die Eltern, wenn sie merken, dass sie nicht vergessen und immer wieder abgeholt werden. Erfahrungen, die die Kinder auch in der U 3-Betreuung im Kindergarten machen würden.

"Bei uns ist der Rahmen überschaubarer", erklärt die Leiterin den Unterschied. Das gilt für die Räumlichkeiten ebenso wie für die Gruppengröße und die Zeit in der Gruppe. Zweimal in der Woche sind die Kinder von neun bis elf Uhr in der Gruppe. In dieser Zeit wird getobt, gesungen oder Eisverkäufer gespielt. Das gemeinsame Frühstück gehört ebenso dazu wie der Abschlusskreis oder basteln und malen. Im Mittelpunkt steht das Spielen. Anja Paaßen gibt Spielanregungen, spornt an und setzt Impulse. All das wird von den Bald-Kindergartenkindern an diesem Morgen begeistert aufgegriffen.

"Unsere Gruppe reicht nicht für die Eltern, die eine Betreuung während der Arbeitszeit benötigen. Eher für einen Einkauf oder eine Tasse Kaffee mit der Freundin", sagt Anja Paaßen und schmunzelt. Sie sieht die Laubfrösche als eine Variante für die Familien, die vor dem Kindergarten dem Kind die Möglichkeit geben möchten, allein ein wenig die Welt außerhalb der Elternreichweite zu erkunden. "Wir lassen uns, wenn nötig, viel Zeit mit der Loslösephase. Ganz individuell können die Eltern länger bleiben oder eher wiederkommen. Ganz so, wie das Kind es braucht. Ein Elternteil hat zudem immer Elterndienst, so dass immer zwei Betreuer da sind", erklärt die Sonsbeckerin, die selber drei Kinder hat.

Durch die Elternunterstützung sei ihre Arbeit sehr familiennah. Das helfe ihr, die Kinder noch besser zu verstehen. Die gelernte Erzieherin freut sich täglich auf die Arbeit: "Die Welt immer wieder aus Sicht der Kinderaugen zu sehen, ist für mich eine unglaubliche Bereicherung." Jetzt zum Ende des Laubfrosch-Jahres sind Sarah, die beiden Lukas, Luca, Riana, Jonas und Julian bereit für den Kindergarten. "Die Kinder entwickeln sich in den Monaten, die sie hier in der Gruppe sind, rasant schnell. Jetzt merke ich, dass sie zukünftig mehr brauchen als unsere kleine Gruppe."

Neben der Loslösegruppe gibt es im Wichernhaus auch eine sogenannte Eltern-Kind-Gruppe. Montags wird sie von Daniela van Heekeren, freitags von Anja Paaßen geleitet.

Übrigens: Zwei bis vier der zehn Plätze bei den "Laubfröschen" sind ab Ende August noch zu vergeben. Die Kosten für zwei Betreuungstage (Mittwoch und Donnerstag) in der Woche betragen 20 Euro im Monat. Auch in der (Groß-)Eltern-Kind-Gruppe am Montag oder Freitag für Kinder ab einem Jahr sind noch Plätze frei. Kostenbeitrag: zehn Euro im Monat.

Anmeldung noch bis zum Beginn der Sommerferien im Internet unter ek-sonsbeck@t-online.de oder unter Telefon 02838 2209

(rih)
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