Xanten Leckeres aus See, Fluss - und mehr

Xanten · Das bodenständige Fischerhüttenfest in Lüttingen hat längst sein Stammpublikum weit über die Region hinaus.

 Marion und Andreas Ruisinger waren beim Fischerhüttenfest in Lüttingen eifrig damit beschäftigt, den Matjes-Nachschub für die vielen Gäste sicherzustellen.

Marion und Andreas Ruisinger waren beim Fischerhüttenfest in Lüttingen eifrig damit beschäftigt, den Matjes-Nachschub für die vielen Gäste sicherzustellen.

Foto: Armin Fischer

Besser hätte es beim traditionellen Fischerhüttenfest des Heimat- und Bürgervereins (HBV) Lüttingen gar nicht laufen können. Das Wetter spielte mit, der Fisch schmeckte köstlich und die Resonanz war überwältigend. Nicht wenige nahmen selbst Wege aus Oberhausen und Düsseldorf in Kauf, um bei dem ebenso gemütlichen wie geselligen Fest der Genüsse aus Fluss und See dabei zu sein.

Neben Matjes, Seelachs, Bratheringen und Garnelen gab es vor allem die traditionellen niederrheinischen Spezialitäten wie Flusslachs, Zander und Forellen zu probieren. Letztere waren besonders beliebt. Mit gleich zwei Räucheröfen rückte der Angelsportverein (ASV) Neunauge an, um die Gäste schnellstmöglich zu bewirten. Wartezeiten von bis zu zehn Minuten blieben dennoch nicht aus. "Die Resonanz ist riesig und die Leute reißen uns die Räucherforellen fast schon aus der Hand. Die Öfen fassen 100 Fische. Nach nur wenigen Minuten sind sie aber meist schon wieder leer", sagte der Vereinsvorsitzende Jürgen Rösen erfreut.

Auch die Veranstalter waren höchst zufrieden. "Es ist ein rundum gelungenes Fest. Zwar gab es einen kurzen, heftigen Regenschauer, der die Leute zusammenrücken ließ, geflüchtet ist aber niemand", sagte der HBV-Vorsitzende Klaus Kaja. Ein Großteil der Besucher seien Touristen, einige davon aber jedes Jahr beim Fest dabei, so Kaja. "Eine 14-köpfige Gruppe aus Düsseldorf zum Beispiel kommt schon seit sieben Jahren her und mietet sich dafür immer ein Ferienhaus am Rheindamm", erzählte der Vorsitzende. Doch auch bei den Lüttingern selbst kommt das Fest gut an.

Vor allem die Authentizität des Festes sei ein Grund dafür, so Pressesprecher Ludger Rodemond. "Das Fischerhüttenfest ist eine Feier, die aus der Tradition des Dorfes entsprungen ist. Die Fischerei war in Lüttingen jahrhundertelang eine der wichtigsten Lebensgrundlagen. Daran wollen wir erinnern und setzen daher auch heute bewusst auf die historischen Spezialitäten und ein stimmiges maritimes Ambiente", erklärte er weiter.

Statt Pommes und Co. gab es Spezialitäten aus heimischen Gewässern, garniert mit Seemannsliedern vom Shanty-Chor aus Vynen. Auch das Tambourcorps und die Tanzmäuse aus Lüttingen traten auf. "Die Leute mögen diese Einfachheit und Gemütlichkeit hier. Es gibt inzwischen so viele Feste in der Umgebung, die sich letztlich aber alle ähneln. Das Fischerhüttenfest dagegen ist gerade wegen seines Brauchtums etwas Besonderes", betonte Rodemond. Um die Geschichte der Fischerei in Lüttingen noch besser kennenzulernen, stand den Gästen das 2009 eingerichtete Fischereimuseum in der Fischerhütte offen.

(beaw)
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