Xanten Leere Pfandflaschen helfen Flüchtlingen

Xanten · "Pfand" statt "Fund": Religionsschülerinnen der Marienschule, Firmlinge und Messdiener sammeln am Samstag, 24. Oktober, am Dom Leergut für den guten Zweck.

Xanten: Leere Pfandflaschen helfen Flüchtlingen
Foto: arfi

Für sich alleine genommen handelt es sich nur um einen Pfennig-, besser Centbetrag. Doch wenn die Jugendlichen am kommenden Samstagabend, 24. Oktober, Kassensturz machen, dann hoffen sie auf eine ansehnliche Einnahme. Nicht für die eigene Tasche, sondern für die Flüchtlinge in Xanten. An diesem Tag bitten sie nämlich alle Bürger darum, Pfandflaschen nicht im Geschäft abzugeben, sondern zum Dom zu bringen. Auf dem Platz neben dem Placidahaus starten die jungen Leute von 10 bis 18 Uhr ihre Pfand-Raising-Aktion. Die Bezeichnung leitet sich aus dem Englischen "Fund-Raising" ab, also das Beschaffen von Spenden.

Zwei Enden seien zusammengekommen, freut sich Kaplan Oliver Rothe von der Gemeinde St. Viktor. Auf der einen Seite "haben wir sehr engagierte junge Menschen", auf der anderen Seite besteht bei der Caritas seit etwa zwei Jahren - und im Bistum Münster selbst seit über einem Jahr - die Young Caritas. Da lag die Überlegung, etwas gemeinsam zu initiieren, nahe. Es gehe darum, durch wenig viel zu erreichen. "Wir sammeln die Pfandflaschen und lösen sie ein. Das Geld fließt in konkrete Projekte für die Flüchtlinge." Gemeint ist damit zum Beispiel die Übernahme der Kosten für die Übersetzung von persönlichen Dokumenten oder für Materialien für den Deutschunterricht, der im Heim an der Johannes-Janssen-Straße stattfindet.

Die Idee, die Kaplan Rothe seinen Religionsschülern der Marienschule, Firmlingen und Messdienern vorstellte, war dort sofort auf fruchtbaren Boden gefallen. "Als ich davon im Unterricht sprach, haben die rund 25 Schülerinnen geschlossen gesagt, dass sie mitmachen werden." Auch aus der Firm-Gruppe kamen geballte 14 Zusagen. "Sobald ich gefragt habe, war die Bereitschaft sehr groß, sich zu engagieren", freut er sich. Start der Aktion ist schon in der kommenden Woche, wenn Kaplan Rothe in der Marienschule die rund 500 Mädchen bittet, von zu Hause einige leere Pfandflaschen mitzubringen. "Dann hätten wir auf einen Schlag schnell die ersten 1000 Flaschen zusammen", hofft er. Multipliziert mit 25 Cent für eine Pet-Flasche ergeben sich so als Grundstock schon einmal 250 Euro.

Für Jugendliche wie Lukas und Markus Bullmann, Anna Rupprich und Nils Schönke war es keine Frage mitzumachen. "Man merkt, dass man vor Ort helfen kann und dass das Geld nicht irgendwo landet", sagt zum Beispiel die 15-jährige Marienschülerin Anna. Und es sei ein wichtiges Thema, ergänzt Messdiener Markus (14). Unter den Flüchtlingen seien viele Jugendliche, denen nicht so gut gehe. "Helfen ist da sehr wichtig."

Pfandflaschen werden am Aktions-Samstag auch zu Hause abgeholt. Einfach anrufen: Handy 0176 81585925

(pek)
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